Kammerchor singt Händels „Te Deum“
Haaner Sänger gaben Gastspiel in der Kirche St. Josef.
Wülfrath. Der Kammerchor der Pfarrgemeinde St. Chrysanthus und Daria aus Haan unter der Leitung von Annika Rygus- Hartmann hat in Wülfrath ein festliches Konzert in der Kirche St. Josef gegeben. In barockem Glanz stellte sich das Programm mit Werken von Georg Friedrich Händel dar und begann mit einer Hymne, die er zu Ehren der Krönung von König George II. komponiert hatte: „Zadok the Priest“ — prächtig dargeboten vom Chor und einem kleinen handverlesenen Orchester.
Die Organistin Jihyun Sophia Kim gefiel mit der Interpretation des Orgelkonzertes in F, dem vierten eines Zyklus. Die Orgel gab das Thema vor, das Orchester übernahm und wie feines Glockengeläut erklangen einzelne Motive. Steter Wechsel zwischen Orgel und Orchester erzeugte trotz verhaltener Dynamik intensive Spannung. Von Palestrina bis hin zu Avo Pärt haben alle großen Komponisten wenigstens ein Te Deum komponiert und ab dem 18. Jahrhundert lösten sich diese Kompositionen von der streng religiösen Ausrichtung und dienten immer mehr dem höfischen Zeremoniell.
Das „Dettinger Te Deum“ ist eines der bekanntesten Werke, und Händel hat dieses feierliche Opus dem Sieg des österreichisch-britischen Heeres über die französische Armee in der Schlacht bei Dettingen gewidmet.
Fanfarenklänge, perlende Koloraturen, festliche Melodien, ein kraftvoll einsetzender Chor, famoses Miteinander aller Beteiligten kündeten schon zu Beginn von dem barocken Pomp, mit dem zu damaligen Zeiten militärische Siege gefeiert wurden. Der junge Bassist Menno Koller hatte vielleicht (noch?) nicht die voluminöse Stimme, die ein solch prunkvolles Werk sehr wohl vertragen hätte, aber er gestaltete seinen Part mit richtig schönen Tönen.