Unfall-Vortrag konfrontiert Jugendliche mit der Realität

Der „Crash Kurs NRW“ konfrontiert Schüler mit Unfallschicksalen.

Foto: Polizei

Velbert. Ein Unfallopfer erzählt 17- bis 19-Jährigen seine Geschichte, warum er heute im Rollstuhl sitzt. Eine Polizistin berichtet den Schülern davon, dass sie die Schreie eines im Autowrack Eingeklemmten noch lange im Ohr gehabt hat. Ein Rettungssanitäter schildert seinen Einsatz bei einem tödlichen Motorradunfall. Unterstützt wird das ganze von auf eine Leinwand projizierten Bildern, bis zur Unkenntlichkeit deformierte Fahrzeuge, eine doppelt gebrochene Hand und Fotos von der Intensivstation eines Klinikums. Die Schüler sind nach der gut einstündigen Vorstellung schockiert. „Das Ganze hat mich sehr berührt. Mir kamen die Tränen“, gesteht eine 19-Jährige.

Thomas Hendele, Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde

„Das Programm baut auf Emotionen“, sagt Polizist Karsten Ingenhoven. Mit dem „Crash Kurs NRW“ tourt die Kreispolizeibehörde durch die Städte. Ihr Antrieb: Die 18- bis 24-Jährigen stellen nur einen Anteil von acht Prozent der Verkehrsteilnehmer, sind aber an 21 Prozent aller Unfälle beteiligt. Zum fünften Mal ist heute Nachmittag der Kirchsaal der Christlichen Gesamtschule Bleibergquelle an der Bleibergstraße 143 Schauplatz des Präventionsprogramms. Dorthin wurden rund 600 Schüler eingeladen, auch vom Gymnasium Langenberg und dem Berufskolleg Niederberg.

Die Betroffenheit kann zum Umdenken führen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass sie durch ihr eigenes Handeln, ob als Fahrer oder Beifahrer, entscheidenden Einfluss auf ihr und das Schicksal anderer haben.

Die Idee stammt aus Großbritannien. Die über mehrere Jahre in Staffordshire gesammelten Erfahrungen sprechen für einen Erfolg der drastischen Crash-Thearpie. Die Unfallzahlen mit Jugendlichen und jungen Fahrern sind dort gesunken. „Unser Wunsch ist es, dass wir auch im Kreis Mettmann gemeinsam zu einem Rückgang der Unfälle mit jungen Fahrern beitragen können“, begründet Landrat Thomas Hendele als Chef der Kreispolizei Mettmann das seit dem Jahr 2012 mit Kooperationspartnern gezeigte Engagement. Weitere Informationen gibt es im Internet.

crashkurs.nrw.de