Keine Lust auf Rabatt?
Nur fünf bis zehn Prozent der Berechtigten nehmen die Ermäßigungen in Anspruch.
Ratingen. Günstiger Eintritt ins Museum, Volkshochschulkurse zum halben Preis, Eislaufen zum Kindertarif - alles das macht der Sozialpass möglich, der in Ratingen jenen Menschen zusteht, die nahe am Existenzminimum leben. Doch nur wenige nutzen das Angebot: "Wir schätzen, dass 6000 bis 8000 Menschen Anspruch auf den Sozialpass hätten", sagt Klaus Pakusch vom Sozialamt. Doch nur etwa 400 Pässe waren zu Jahresbeginn ausgestellt.
Ebenfalls neu ist, dass die Kosten für Sozialpässe erfasst werden. Ein erster Überblick für 2006 liegt bereits vor. Etwa 17 000 Euro entgingen der Stadtkasse demnach durch die zusätzlichen Ermäßigungen. Keine hohe Summe, gemessen an den übrigen Haushaltsgrößen. Allerdings dürfte sie auch noch deutlich steigen. Erstens, weil 2007 das erste Jahr ist, in dem der neue Sozialpass von Anfang an zur Verfügung steht. Zweitens, weil jetzt kräftig die Werbetrommel für die Pappkarte gerührt werden soll.
Denn ginge es nach dem Sozialamt, wäre der Sozialpass viel weiter verbreitet. Aktuell wird in der Verwaltung an einem Info-Blatt gearbeitet, das alle Ermäßigungen tabellarisch auflistet. Es soll jedem an die Hand gegeben werden, der einen Hartz-IV-Antrag stellt. Außerdem wird es auf den städtischen Internet-Seiten veröffentlicht.
Warum man den sozial schwachen Bürgern diese Leistung so explizit andient, erklärt Sozialamtsleiter Erhard Raßloff: "Wir wollen sicher stellen, dass alle am öffentlichen Leben teilhaben können." Einkommen hin oder her.