Wülfrath: Das Ziel "Ironman auf Hawaii" eisern im Blick

Der 21-jährige ehemalige Jugendhaus-Sprecher Hasan Erdogan will sich am 24. Juni für den Ironman auf Hawaii qualifizieren.

<strong>Wülfrath. Gleichmäßig treffen seine Füße auf den Asphalt auf. Sein Blick ist starr geradeaus gerichtet - das Ziel fest fixiert. Hasan nimmt nichts mehr wahr, sein pochender Puls und das Schlagen seines Herzens begleiten den 21-Jährigen auf seinem Weg zum Ironman - die längste ausgetragene Langstrecken-Distanz im Triathlon. Eine Schwimmstrecke von 3,8 Kilometern, eine Radfahr-Etappe von 180 Kilometern und ein Marathonlauf von 42,195 Kilometern. Hasan Erdogan will es schaffen. Am 24. Juni wagt sich der Wülfrather mit anderen tausenden Triathlon-Sportlern nach Zürich, um sich für die World-Ironman-Endausscheidung in Hawaii im Oktober 2007 zu qualifizieren. Mit seinen 21 Jahren wird er dort einer der Jüngsten sein. Viele Jahre hartes Training haben die anderen ihm voraus. Doch was die anderen über Jahre schafften, will Hasan mit seinem starken Willen, seiner strengen Disziplin und seiner Liebe zum Laufen wieder wettmachen. "Meine Freunde konnten es kaum glauben, als ich den heißgeliebten Fußball aufgab. Unverständlich für sie - ein Muss für mich. Ich wollte mich ganz dem Laufen widmen", erinnert sich Hasan vier Jahre zurück. Zuerst joggte er nur, um seine Kondition für den Ballsport zu steigern, dann meldete er sich bei der Leichtathletik an und verließ die Fußballmannschaft. Um sein neues Hobby zu erweitern, trat Hasan bei den Trianderthalern von Mettmann-Sport ein. "Ich lief und lief. Selten hat mir etwas solchen Spaß gemacht. Als Ansporn nahm ich an allen möglichen Wettkämpfen teil.

"Ich bin kein Träumer - ich versuche einfach mein Glück."

Einen Gleichgesinnten hatte ich in Rainer Schmidt gefunden", erzählt Hasan. Der Sozialarbeiter des Jugendhauses in den Eschen lernte den 21-Jährigen Schreiner-Lehrling einst in seiner Funktion als engagierten Jugendhaussprecher kennen. "Mein erster Marathon war in der Eifel 2004. Danach war ich ziemlich fertig", lacht Hasan heute. Vier Monate später lief er wieder. Drei Stunden lief der Sportler mit Tempo und holte sich den ersten Platz bei den bis 21-Jährigen. Ansporn für sein bisher größtes Ziel: der Ironman.

"Ich bin kein Träumer - ich versuche einfach mein Glück!" Laufen, Fahrradfahren - kein Problem für den Wülfrather. Nur das Schwimmen bereitet ihm bisher noch Sorgen. "Ich war noch nie im Schwimmverein. Jetzt muss ich noch die Techniken lernen", seufzt Hasan im WZ-Gespräch. Viel Zeit für Freunde und andere Hobbys bleibt da nicht: "Ich nutze jede Minute, um zu trainieren. Jeder weitere geschaffte Kilometer ist eine Anerkennung für mich selbst."

Disziplin, Härte und Ausdauer - das braucht Hasan, um sich seinem Traum vom Ironman ein bisschen näher zu fühlen. Schwächen sind da nicht erlaubt. Oder? "Ich sollte mich eigentlich besser ernähren, aber ich bin süchtig nach Schokolade. Jeden Tag esse ich mindestens zwei Tafeln", schmunzelt der Leistungssportler. Für gestählte Muskeln sorgt eisernes Training, und wenn der Ironman dazu durch seine süße Leidenschaft die sprichwörtlichen guten Nerven behält, kann das sicher nicht schaden.