Kleine Lösung für Ansembourgallee
Zunächst soll nur das Gelände der alten Grundschule bebaut werden. Die größten Flächen bleiben vorerst verschont.
Neviges. Die geplante Bebauung an der Ansembourgallee macht nach dem klaren Gegenwind aus den Fraktionen jetzt den nächsten Schritt. Nachdem die Verwaltung im vergangenen Jahr ihre Planungen für eine Bebauung an Ansembourgallee, Reiger Weg und Emil-Schniewind-Straße vorgestellt hatte, gab es Kritik vom Bezirksausschuss Neviges, dem Planungsausschuss und Anwohnern. Als Reaktion lag das Bauvorhaben einige Monate auf Eis — bis jetzt.
Nun legte die Verwaltung dem Nevigeser Gremium einen Bebauungsplanentwurf zur Beratung vor. „Was einmal ein großer Plan war, ist nun deutlich kleiner geworden“, erläuterte Tim Edler vom Planungsamt. Zunächst soll es erst einmal nur um den unstrittigen Teil der Bebauung gehen: die geplanten Einzelhäuser auf dem ehemaligen Gelände der Sonnenschule. Es geht um 3000 Quadratmeter. Edler erläuterte: „Fünf Grundstücke sind dort möglich, die Mindestgrundstücksgröße liegt bei 580 Quadratmetern.“
Um die Optik des Wohnviertels nicht merklich zu verändern, soll es für die Häuser klare ästhetische Vorschriften geben, die sich an einer Satzung aus den 50er Jahren orientieren, die damals ein Landschaftsplaner für das Viertel ausgearbeitet hat. An der Ansembourgallee soll eben kein Haus aus der Reihe fallen. Die Vorgaben: Putzfassaden in weißem Farbton, Dächer mit anthrazitfarbenen oder schiefergrauen, matten Ziegeln und vor dem Haus eine Bruchsteinmauer aus Naturstein.
Stadtvillen am Reiger Weg und weiterer hochwertiger Wohnraum an der Emil-Schniewind-Straße — diese Pläne tauchen im neuen Bebauungsplan nicht mehr auf. Edler signalisierte im Gespräch mit der WZ, dass die einst geäußerten Bedenken, besonders was die Topgraphie der Flächen angeht, nicht ganz unbegründet waren: „Es gibt rund 20 Meter Höhenunterschied auf dem Gesamtgelände.“ Am Reiger Weg hätte man am Hang bauen müssen, an der Schniewind-Straße wäre eine parkähnliche Fläche weggefallen.
Was wird aus diesen Plänen? Tim Edler sagt: „Wir warten damit erst einmal die Diskussion um die Grundschulen ab.“ Auf dem Plangebiet, das 4,25 Hektar umfasst, von denen sich 25 282 Quadratmeter in städtischem Besitz befinden, ist neben der einstigen katholischen Grundschule noch immer die evangelische Grundschule beheimatet, deren Wegzug zumindest eine Möglichkeit im laufenden Planspiel um die Schulverteilung im Stadtgebiet ist. „Dann ergeben sich vielleicht noch ganz andere Möglichkeiten“, stellt Tim Edler fest.
In der vorgelegten Version hob der Bezirksausschuss die Hand für den Bebauungsplan. Am 13. September könnte der Planungsausschuss die öffentliche Auslegung beschließen. Wann die Bagger rollen, ist noch vollkommen unklar. Die Stadt verwies an die Wobau, die Bau, Abriss der Schule und Vermarkung übernehmen soll. Wobau-Chef André Clasen sagte gestern der WZ: „Wir sind noch nicht einmal Eigentümer der Flächen. Das liegt zurzeit noch bei der Stadt.“