Kultur sucht neue Bühne
Vorstand des Kulturbundes wurde gewählt.
14 Vereine zählen zum Stadtkulturbund. Die meisten, die in ihrem Club engagiert sind, versuchen früher oder später auch die Geschicke des Stadtkulturbundes (SKB) mitzugestalten. So war die jetzt bei der Jahresversammlung anstehende Wahl des Vorstandes in vielen Teilen mehr Rochade als tatsächliche Neubesetzung.
Dass es, salopp gesprochen, immer die gleichen sind, die sich letztlich für die gute Sache einsetzen, wurde kritisch bemerkt. „Kultur geht auch durch Nicht-Teilnahme unter“, sagte Bernd Kicinski, alter und neuer Geschäftsführer des SKB. Neu im Vorstand sind nun Ingo Wünsch, der Wolfgang Köster als Vorsitzenden ablöst, ebenso wie Matthias Freund als Kassierer. Kerstin König ist neue Schriftführerin, Sandra Michaelke zusammen mit Christian Erbach und Jürgen Meinhard neue Beisitzer.
Was alle Kulturvereine eint, ist die ermüdende Suche nach adäquaten Bühnen. „Ideal wäre ein Raum, den wir permanent nutzen können“, sagte Uwe Bentz vom Theater Minestrone. Selbstverständlich freut sich das Ensemble über den Proberaum in Rohdenhaus. Ein Mordsaufwand sei es bloß, immer wieder alles auf- und abzubauen.
Aber eine wirkliche Alternative zur abgerissenen Stadthalle wurde vor allem für die Musikvereine und Kulturkollegen bislang nicht gefunden. Ein Umbau der Sporthalle an der Goethestraße wäre mit geschätzten 1,3 Millionen Euro zu teuer. Die Young Voices testeten die Mensa der Realschule, die aber glatt durchfiel. Nicht nur wegen der Lichtausfälle, sondern weil die Akustik untauglich ist.
Bleiben die bewährte Akustik der Kathedrale im Kommunikationszentrum Schlupkothen, Veranstaltungen im Paul-Ludowigs-Haus sowie auf Bühnen der Nachbarstädte.
Wie es kulturell weitergeht, beschäftigt auch den Fachausschuss der Stadt. Wie Andrea Gellert, Verwaltungsangestellte im Ressort Kultur, mitteilte, wird Ende des Monats ein SPD-Antrag zu einem neuen Kulturentwicklungsplan debattiert. Der letzte datiert aus dem Jahr 1993, also aus „goldenen Zeiten“.