Eine Telefonzelle voller Bücher
In der Stadt und in Düssel sollen schon bald „Offene Bücherschränke“ entstehen.
Ja, die Wülfrather können stolz sein auf ihre neu gestaltete Fußgängerzone. Trotzdem: Perfekt ist die City noch nicht. Da gibt es Stellen wie den Wareplatz, die — drücken wir es vorsichtig aus — ein wenig tot sind. Für just diesen gibt es aber Hoffnung. Ein sogenannter Offener Bücherschrank soll für Belebung sorgen.
Menschen sollen sich dort kostenlos mit Büchern bedienen können, gleichzeitig auch gelesene Exemplare hinbringen, um sie Anderen zugänglich zu machen. Das ist der Plan, den sich der Förderverein der Stadtbücherei ausgedacht hat.
„Wir haben das bei der letzten Vorstandssitzung besprochen und würden das jetzt gerne unseren Mitgliedern bei der Hauptversammlung vorstellen“, sagt Andrea Papst, Vorsitzende des Fördervereins. Der „Schrank“ ist auch schon da: Die rote englische Telefonzelle soll für diesen Zweck herhalten. „Natürlich müsste sie umgebaut werden“, räumt Papst ein.
Und da der Förderverein nicht so groß ist, er verfügt über rund 60 Mitglieder, müsste das Ganze auch für recht kleines Geld geschehen. „Ein Mitglied kümmert sich um die Umsetzung“, so Papst. Ihre Hoffnung: „Das könnte helfen, die Ecke zu beleben, wenn ein paar Leute mehr dorthin gehen.“ In Düssel soll’s eine klassische Post-Zelle sein Zudem müssten weitere Fragen geklärt werden. Etwa die, wie viele Bücher in die Telefonzelle passen. Oder auch, wer auf sie achtet. Hier will der Verein ehrenamtliche Helfer stellen, hofft aber auch auf Unterstützung durch die Wülfrather Medienwelt.
Auch in Düssel tut sich Ähnliches. Vor dem Pfarrheim von St. Maxim soll eine Telefonzelle hingestellt werden, in diesem Fall eine der traditionell gelben von der früheren Bundespost. „Das ist in der Planung“, bestätigt Klaus Koslick, Vorstandsmitglied des Bürgervereins Düssel, „die letzten Vorbereitungen laufen.“
Zurzeit würden Gespräche mit der katholischen Gemeinde geführt, auf deren Areal die Zelle gesetzt werden soll. „Wir hoffen auf einen regen Austausch“, erklärt Koslick. Für ihn ist es auch keine Frage, woher die Bücher kommen sollen: „Ich habe viele und wenn wir die von den Vorstandskollegen zusammennehmen, kommen schon ein paar Meter zusammen.“
Im benachbarten Neviges gibt es so etwas bereits. Am Busbahnhof wurden vor rund dreieinhalb Jahren eine englische und eine französische Telefonzelle zu Offenen Bücherschränken umfunktioniert.