Jazz-Klassiker animieren zum Mitsingen
Lutzemanns Jatzkapelle überzeugt mit beschwingter Musik und Witz.
„Gerade ist eine SMS von der NSA gekommen: Sie wünschen sich ‚I’m with you where you are‘“, scherzt Lutz Eikelmann. Das kann er gut. Kein Lied ohne humoristische Ein- oder Überleitung. Mehr als 130 Gästen, die zum Konzert von „Lutzemanns Jatzkapelle“ nach Schlupkothen gekommen sind, gefällt das. Der Saal war damit ausverkauft. „So voll haben wir’s immer gerne“, kommentiert Veranstalter Bernd Kicinski.
Gute zwei Stunden spielten Eikelmann und seine Mitstreiter Klassiker aus der Frühzeit des Jazz. Das bedeutet: kein schwer zugänglicher Freestyle, sondern eine bunte Mischung aus flotten Dixieland- und Swing-Evergreens und Blues. Einige Lieder waren bekannter („You are my Sunshine“) andere weniger — bei „John Brown’s Body“ wurde vereinzelt sogar mitgesungen.
Wer trotzdem aufmerksam zuhörte, dem fiel auf, dass Kornettist und Sänger Jörg Kuhfuss statt „…his soul goes marching on“ fälschlicherweise „the saints go marching on“ sang. Das war doch ein ganz anderes Lied? „Er singt das immer so“, lacht Eikelmann. „Ich glaube, er ist sich dessen gar nicht bewusst.“ Dafür spielt er umso besser Trompete, wie auch die anderen Bandmitglieder ihre Klarinetten, Banjos und Sousaphone — alles Berufsmusiker. Unter Verweis auf das gute Wetter an diesem Sonntag verabschiedete sich Lutzemanns Jatzkapelle mit „Wochenend und Sonnenschein“ in die Pause.
„Super toll, ich kenne Lutz schon aus dem ‚Pöötzke‘ in Düsseldorf“, urteilt Zuhörerin Sigrid Zorn, „ich finde es total klasse, dass Bernd Kicinski Kultur nach Wülfrath bringt.“ Doch der wiegelt ab. „Das bin nicht ich, sondern das ganze Kulturteam, das ausschließlich aus engagierten Freiwilligen besteht.“
Nach der Pause geht es munter weiter, mit „Icecream“, Charleston und langsamem Blues. Immer wieder Soli und Szenenapplaus. Fazit: Alle Beteiligten hatten einen guten Tag.