Lässt Wülfrath pro die Gourmetmeile sterben?

Mitglieder klagen über Misserfolg beim Stadtfest. Der Vorstand überlegt daher, die Meile 2011 zu streichen.

Wülfrath. Schleppend lief sie an, die letzte Gourmetmeile Anfang Juni. Das zweitägige Straßenfest der Werbegemeinschaft Wülfrath pro, das an die Autoschau und den verkaufsoffenen Sonntag angeschlossen ist, litt vor allem unter heißen Temperaturen. Nun beschwerten sich auf der Versammlung am Donnerstagabend Mitglieder des Vereins über zu geringe Einnahmen. Der Vorstand überlegt deshalb, die Gourmetmeile aufzugeben.

Zunächst lauschten noch alle einem Vortrag von Ulrich Hardt (IHK Velbert) zur jüngsten Innenstadtbefragung (die WZ berichtete). Als dann das Thema Kartoffelfest kam, begann die kontroverse Diskussion. Vorstandsmitglied Christian Campe offenbarte nämlich alarmierende Anmeldezahlen. Von 110 Vereinsmitgliedern haben sich bisher erst sieben für das Fest verpflichtet, acht weitere Plätze besetzen Nichtmitglieder. "Das wird ja ein Stadtfest", bemerkte Campe sarkastisch an und stellte die Frage in den Raum, was an der Anmeldung so schwierig sei.

Ute Herbold-Kleinert vom Wülfrather Altstadtladen sah die schleppende Resonanz vor allem im geringen wirtschaftlichen Erfolg vieler Mitglieder bei der letzten Gourmetmeile begründet. "Vielleicht ist da der eine oder andere gefrustet", vermutete Herbold-Kleinert.

"Vor allem junge Familien waren beim Hegering auf der Hotzepar. In der Innenstadt war nichts los", echauffierte sie sich. Campe wollte das nicht bestreiten, stellte aber fest, dass alle gemeinsam "selbst schuld waren", weil entsprechende Angebote für Familien in der Stadt nicht vorhanden gewesen seien.

Ein Fazit aus diesen Problemen zog dann Andreas Maul: "Der Vorstand plant, die Gourmetmeile 2011 sterben zu lassen", fuhr es aus ihm heraus. Wie es weitergeht, ist demnach offen und laut Maul von den kommenden Versammlungen abhängig. Eines steht für ihn allerdings fest: "Der Stand auf der Gourmetmeile kann nicht das Hauptgeschäft des Tages sein, sondern soll die Kunden ins Geschäft locken."

Wenn die Gourmetmeile gestrichen wird, soll das allerdings nicht ersatzlos erfolgen. Der verkaufsoffene Sonntag könnte durch eine andere Veranstaltung bereichert werden. Im Gegensatz zur Gourmetmeile steht das Kartoffelfest allerdings nicht auf der Kippe, versicherte Maul.