Neviges Mädchen verwandeln sich in Prinzessinnen
Neviges. · Beim großen Kinderkarneval im Jugendhaus wählte eine Jury unter vielen tollen Kostümen das gelungenste von allen aus.
Buntes Gewusel im Jugendzentrum an der Lessingstraße: Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren feiern Karneval in fantasievollen Verkleidungen. Für Tanja Seeliger ist das nichts Neues: „Ich habe bereits selber als Kind hier Karneval gefeiert“, verrät die Mutter von Dilara, die ihrer Tochter beim Rumhopsen amüsiert zuschaut. „Ich finde das immer ganz toll, was hier für Spiele angeboten werden.“
Corinna Schulz, die Leiterin der beliebten Einrichtung im Siepen, kann sich dabei ganz auf ihr Team von älteren Jugendlichen verlassen, die fast die ganze Fete schmeißen. Sie helfen an der Theke, um die hungrigen Nachwuchsjecken mit Berliner Ballen, Quarkbällchen und Mini-Winbeuteln zu versorgen. Dazu haben die Teenager ein buntes Programm mit viel Bewegung auf die Beine gestellt, um gute Laune am laufenden Band zu produzieren.
Zu „Polka, Polka“ geht es
unter der Limbostange durch
Amy hat sich als Minnie Mouse und Mailin als Blümchen verkleidet, sie halten eine Stange für den Limbo. DJ Luc lässt „Polka, Polka, Polka“ aus den Lautsprechern dröhnen, da ist es nicht einfach für die Kleinen, unter dem Holz durchzukriechen. Wer anstößt, gar hinfällt, ist raus. Da sind die beiden Animateure unerbittlich, was die Teilnehmer anstandslos akzeptieren.
Tanzspiele stehen ganz oben an auf der Party, die von Laura moderiert wird. „Wenn dat Trömmelchen jeht“, dann reihen sich alle zur Polonäse bis hinter Wuppertal ein. Der bewegungsintensive „Las Ketchup“-Song oder „Macarena“ sorgen immer für eine volle Tanzfläche, wobei die Verkleidungen so richtig zur Geltung kommen. Daniel ist im kuschelig-warmen Eisbären-Einteiler gekommen. „Wir hatten kein anderes Kostüm“, begründet er die Auswahl. Der Neunjährige ist aber durchaus glücklich. Julian steckt im grünen Overall mit einer grünen Mütze mit einem markanten „L“ drauf: „Ich bin Luigi, durch Videospiele bin ich darauf gekommen.“ Gabriel ist „Spidermann“, und er springt auch wie der Spinnenmann umher.
„Ich habe mir überlegt, mich als Cowboy zu verkleiden“, so Matz. Die Tatsache, dass er bereits bei der Faschingsfeier in der Schule und auch im Jugendzentrum keine Pistole tragen darf, stört ihn nicht. Loreen wollte zuerst als Polizistin oder Bodyguard gehen, aber dann kam sie auf ein zartes Rehlein. In ihrem üppigen Rüschenkleid zieht Evangelia die Blicke auf sich, ihre blaugraue Langhaarperücke ist von einem Horn gekrönt: „Ich bin eine Einhorn-Prinzessin.“
Schminke verwischt,
erschöpft und glücklich
In Nachwuchsadel wollen sich viele Mädchen verwandeln, da darf es gern ein bisschen exotisch sein. Nora kommt als Prinzessin aus Ägypten daher: „Wir waren in so einem Geschäft einkaufen, da hat mir das Kleid gefallen.“ Für das perfekte Augen-Make-up mit dem markanten Lidstrich sorgte die Tante. Lara gefällt sich als Kleopatra, Dilaya verkörpert nahezu perfekt eine Pharaonin. Kein Wunder: „Meine Mama ist ist aus Ägypten.“
Unter all den prachtvollen Kostümen das schönste auszuwählen, ist eine nahezu unmögliche Aufgabe, der sich die Teammitarbeiter trotzdem stellen. Über 50 Kostümierte präsentierten ihre Verkleidungen, die Jury durfte bis zu zehn Punkte bei der Bewertung verteilen.
Nach viel Rechnerei geht der Siegerpokal schließlich an Carlo. Der Siebenjährige hatte sich in Harry Potter verzaubern lassen, seine Augen funkeln durch die runde Brille: „Ich finde, das ist ein tolles Kostüm.“ Die Sause geht langsam dem Ende entgegen, die eine oder andere Schminke der verkleideten Gäste ist verwischt, DJ Laura wirkt ein wenig geschafft: „Das ist schon sehr anstrengend, aber ich mache gerne Party.“