Mehr Plätze für die Jüngsten
Kinder: Neviges hinkt bei der U 3-Betreuung noch etwas hinterher. Bis 2012 kommen aber insgesamt 15 Plätze dazu.
Velbert/Neviges. Bis 2013 müssen Städte laut Bundesvorgabe eine Versorgungsquote von 35 Prozent bei der Betreuung für unter Dreijährige erreichen, dem Land NRW reicht eine Quote von 32 Prozent.
„Wir hinken da etwas hinterher“, sagt Ingrid Treitz, städtische Jugendhilfeplanerin, über die Situation in Neviges. In ganz Velbert gibt es bereits 322 Plätze für die ganz Kleinen in Einrichtungen und 90 Plätze für Kinder in Tagespflege, damit ist stadtweit eine Versorgungsquote von 26 Prozent erreicht.
In Neviges sieht es allerdings noch etwas schlechter aus. Aber es besteht Hoffnung: Im laufenden Kindergartenjahr wurden laut Treitz fünf neue U 3-Plätze geschaffen, im kommenden Kindergartenjahr 2011/2012 werden zehn weitere hinzukommen. „Dann werden wir auch in Neviges die stadtweite Versorgungsquote von insgesamt 26 Prozent erreichen“, sagt Treitz.
Die neuen Plätze werden in Neviges-Mitte in der katholischen Tagesstätte Klosterstraße sowie in der evangelischen Kita Siebeneicker Straße entstehen. In Tönisheide sind im Kindergartenjahr 2012/13 fünf weitere Betreuungsplätze vorgesehen.
Am Rosenhügel ist im vergangenen Jahr zudem in Kooperation mit Sahle Wohnen und dem SKFM eine sogenannte Großpflegestelle eingerichtet worden. Dort betreuen zwei Tagesmütter neun Kinder. Sie können dann ab dem dritten Lebensjahr in die Kita „Zwergenhaus“ wechseln. Dort können aufgrund der räumlichen Gegebenheiten keine U 3-Plätze geschaffen werden.
Um für Velbert insgesamt die vorgeschriebene und angestrebte Versorgungsquote zu erfüllen, sind 499 Plätze in Tageseinrichtungen in öffentlicher Trägerschaft, zehn Plätze in privater Trägerschaft sowie 120 Plätze in der Tagespflege vorgesehen. So würde die Stadt wahrscheinlich auf die 32 Prozent kommen. Wahrscheinlich, weil die Berechnungen auf prognostizierte Kinderzahlen basieren: Die Verwaltung geht für das Jahr 2014 mit einer Zahl von 1790 Kinder unter drei Jahren aus, eine andere Prognose von 1930.
Jeder neue U3-Platz kostet 12 000 bis 20 000 Euro, je nachdem, ob dafür neu- oder umgebaut werden muss. Die Kosten trägt zu 90 Prozent das Land, zu zehn Prozent aber müssen die Stadt oder die privaten Träger die Kosten übernehmen.
Der Bedarf jedenfalls ist da: „Die Nachfrage nimmt extrem zu“, sagt Ingrid Treitz. Es sei inzwischen selbstverständlich, auch schon Kinder unter zwei Jahren in Betreuung zu geben. „Die Eltern müssen arbeiten“, sagt Treitz. Deshalb gebe es auch Wartelisten, speziell bei den Plätzen für unter Zweijährige.
Eltern haben die Zusagen für das kommende Kindergartenjahr bereits erhalten, aber noch sei „Bewegung drin“, weiß die Jugendhilfeplanerin. In besonders dringenden Fällen empfiehlt sie, es bei der Kindertagespflege zu versuchen. Dort herrsche eine höhere Fluktuation, sodass es immer mal freie Plätze gebe. Insgesamt sei die Stadt auf einem guten Weg. „Und vor allem sind die Beiträge für die U3-Plätze — anders als in anderen Städten — nicht höher, als die gewöhnlichen Kindergartenplätze.“