Mountainbiker: Ihre Welt sind die Berge

In seiner Freizeit strampelt Markus Grün gerne über Stock und Stein. Per Facebook sucht er stets Mitstreiter.

Foto: Archiv/dpa/Chitrakar

Wülfrath. Sich einfach nur aufs Rad setzen und losfahren? Das wäre Markus Grün nicht genug. Stattdessen holt der Wülfrather sein Mountainbike aus dem Keller und radelt dorthin, wo es möglichst oft hoch und runter geht. Und weil es ihm zu langweilig war, dass immer nur allein zu tun, hat er auf der Suche nach Mitfahrern eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen. Ein paar Leute mit dem gleichen Hobby hat er so schon gefunden. „Es gibt auch immer wieder mal Gastfahrer, die nur für eine Tour mitkommen“, erzählt der 43-Jährige, der tagsüber im Bürosessel festhängt. Als Schreibtischtäter in einer Internetagentur, ohne allzu großen Bewegungsradius. Nach der Arbeit zuhause angekommen, setzt er sich gleich aufs Fahrrad.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Markus Grün, Mountainbiker

„Nicht jeden Tag, aber schon ziemlich oft“, wie er selbst sagt. Zwischen 3000 und 4000 Kilometer kommen so schon zusammen im Jahr. Und das ist eine ganze Menge, wenn man weiß, dass sie mitnichten entspannt auf Asphalt gefahren werden. Stattdessen sind Markus Grün und seine Mitstreiter meist dort unterwegs, wo man als ungeübter Freizeitfahrer der Ansicht wäre, dass Schieben die bessere Option sein könnte.

„Wir wollen durch die Natur fahren“, plaudert der Biker über sein Hobby, das bei Wanderern nicht immer für Begeisterung sorgt. Da werden heimlich Fallen gespannt und Baumstämme quer über den Weg gelegt. Zuweilen scheinen die Fronten verhärtet zu sein und die Meinungen prallen nicht weniger hart aufeinander. „Dabei braucht man sich nur an die Regeln eines guten und rücksichtsvollen Miteinanders zu halten“, glaubt Markus Grün. Dazu gehört für ihn, nicht zu nah an Spaziergängern vorbeizurauschen. Kommen Hunde oder Pferde entgegen, wird selbstverständlich gebremst.

Dass sich davon längst nicht alle Radfahrer angesprochen fühlen, weiß er auch. Allerdings sei es so, dass sich Spaziergänger und Radler gleichermaßen in der Natur bewegen dürften. Und querfeldein durch Wald und Wiesen wird ohnehin nicht geradelt. „Das funktioniert mit den Rädern überhaupt nicht“, sagt Markus Grün. Einfach nur durch den Wald fahren und dem Vogelgezwitscher lauschen: Das hat ihn noch nie wirklich interessiert. Früher war er auf BMX-Rädern unterwegs und auch heute scheut er Treppenstufen nicht.

„Mit der Zeit verliert man die Angst, aber den Respekt sollte man immer behalten“, rät er davon ab, sich leichtsinnig in Abenteuer zu stürzen. Neben seinem Job ist er auch noch als Trainer in einer Mountainbike-Schule aktiv, um dort Tipps fürs sichere Fahren zu geben. Unterwegs ist Markus Grün übrigens am liebsten rings um Wülfrath.

„Wir wohnen hier optimal. Es gibt viele Wälder und zwischendurch muss man nur selten auf Asphalt fahren“, weiß er. Mit seinen Mitstreitern aus der Facebook-Gruppe ist er immer auf der Suche nach neuen Strecken, und vor allem eines gefällt ihm am gemeinsamen Tun: „Das ist ein positiver Gruppenzwang. Man kommt von der Couch weg und schaut auch schon mal, wie die anderen eine Strecke bewältigen.“ In seiner Wuppertaler Internetfirma hat er übrigens vor kurzem Dienstfahrräder eingeführt. Und für den Anfang rät er Hobbybikern: „Ein Mountainbike aus dem Baumarkt genügt erstmal, um zu schauen, ob man wirklich dabeibleiben will.“ Wer Lust auf Touren mit dem Mountainbike oder auch Fragen zur Technik hat, kann über die Facebookgruppe „Mountainbiker in Wülfrath“ Kontakt zu Markus Grün aufnehmen.