Neander Energie gewinnt im ersten Jahr 2735 Kunden

Die Vertriebsgesellschaft der Stadtwerke Erkrath, Wülfrath und Heiligenhaus berichtet von einer „riesigen Nachfrage“. Das kommunale Unternehmen wirbt mit günstigen Strompreisen.

Wülfrath. Ein lokaler Energieversorger auf Wachstumskurs — das ist die Neander Energie GmbH, ein gemeinsames Unternehmen der Stadtwerke Erkrath, Heiligenhaus und Wülfrath. Nach einem Jahr am Markt hat die Gesellschaft mit Sitz in Wülfrath 2645 Strom- und 90 Gaskunden. Tendenz steigend. „Im Moment schließen wir wöchentlich 50 neue Verträge ab“, sagt Geschäftsführer Gregor Jeken (Erkrath).

Jeken und seine Kollegen Ulrich Siepe (Wülfrath) und Michael Scheidtmann (Heiligenhaus) setzen auf den lokalen Faktor. „Wir sind zu ein 100 Prozent kommunales Unternehmen. Die Städte und deren Menschen sollen profitieren“, sagt Jeken. Den Bürger, fügt er hinzu, wolle er mit Vertrauen und günstigen Preisen gewinnen. Eine transparente und verlässliche Gestaltung der Tarife sei unabdingbar. „Das kommt an. Wir erfahren im Moment eine riesige Nachfrage“, so Jeken.

Siepe räumt ein, dass die Neander Energie in den ersten Monaten im Kommunikationsbereich gewisse Schwierigkeiten gehabt habe. Die seien erkannt und abgestellt worden. „Wir hatten zum Beispiel einen externen Dienstleister“, sagt er. Nun werden Kundenmails in Wülfrath und Hotline-Kontakte in Heiligenhaus bearbeitet.

Die meisten Kunden hat die Gesellschaft in Heiligenhaus (1400) und in Wülfrath (960). Dort haben wir Büros und Vertriebsstellen, das macht sich bemerkbar,“ sagt Scheidtmann. „Kunden“, weiß Jeken, „schätzen den direkten Kontakt“. Auch daher überlege man, weitere Filialen zu eröffnen. Im Visier: die Kreisstadt Mettmann. Mit mehr als 110 Kunden hat die Neander Energie dort bereits eine Basis.

Jeken betont, dass Neanderstrom und -gas kreisweit und in den angrenzenden Großstädten beziehbar seien. „Wir sind überall konkurrenzfähig“, sagt er selbstbewusst. In der Regel liege das Unternehmen deutlich unter den Preisen der Marktführer. Auch das steigere das Interesse an dem Unternehmen. Jeken: „Beim Preis ist Musik drin.“

Auch wenn Kostenfaktoren, die den Preis beeinflussen, steigen (wie die Ökostrom-Umlage), „halten wir unseren Preis stabil, sind sogar zum Teil unter dem Tarif von 2012“. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass die Neander Energie nur ein Viertel des Preises beeinflussen könne. „Wir haben günstig eingekauft. Das deckt die Zulagen an anderer Stelle.“

Die Neander Energie hat keinen einheitlichen Stromtarif in den Städten. „Das wird immer individuell kalkuliert, weil die Netzentgelte von Ort zu Ort unterschiedlich sind“, sagt Siepe. Dennoch sei die Neander Energie meist im Preisvorteil: Beträgt der Arbeitspreis für RWE-Kunden im Kreis 28,98 Cent je Kilowattstunde, ist der Neander Energie-Kunde in Wülfrath mit 24,61 Cent dabei, in Mettmann und Haan mit 24,93 Cent, in Ratingen mit 23,56 Cent, in Wuppertal mit 25,31 Cent oder in Hilden mit 26,26 Cent.

Dass die Partner in der Gesellschaft ein Trio bleiben, ist nicht festgeschrieben. „Um Mettmann haben wir uns ja schon einmal bemüht“, sagt Jeken. Und Scheidtmann sagt: „Die Tür für einen weiteren kommunalen Partner steht immer offen.“