Neviges: Anwohner wollen mehr Grün
Die künftige Bebauung des Jahnsportplatzes sorgt erneut für Diskussionen.
Neviges. Weniger Häuser, mehr Grünfläche - das ist der Wunsch der rund 60 Anwohner, die jetzt an der Diskussion über die künftige Bebauung des Jahnsportplatzes teilnahmen. Bekanntlich sollen auf dem Sportgelände, das im neuen Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche ausgewiesen ist, nach Fertigstellung des Sportplatzes am Waldschlößchen Einfamilienhäuser errichtet werden.
An den beiden ersten Entwürfen mit bis zu 38 Wohneinheiten gab es jedoch in einer von heftigen Emotionen geprägten Öffentlichkeitsbeteiligung im August vergangenen Jahres erhebliche Kritik. Die Neuauflage fand jetzt in sehr sachlicher Atmosphäre statt, die Vorbehalte der Anwohner waren indessen dieselben wie vor neun Monaten.
Knackpunkt ist und bleibt für die Nachbarschaft die Erschließung des geplanten Quartiers über die nicht sehr breite Zufahrtsstraße Am Jahnsportplatz. Die Anlieger befürchten durch die zusätzlichen Häuser mehr Verkehr und damit chaotische Verhältnisse, wenn auch die Verwaltung aufgrund eines Gutachtens diese Auffassung nicht teilt. Die Expertise gehe zwar von mehr, aber im Vergleich zur derzeitigen Sportplatznutzung nicht wesentlich verändertem Verkehr aus, so Stadtplaner Detlef Jobst.
Als Alternative hatte er unter drei neuen Varianten auch eine mit Anbindung über die Lukasstraße vorgelegt. Die stieß allerdings auf breite Ablehnung, unter anderem, weil damit eine nicht gewünschte Abkürzung zur Elberfelder Straße geschaffen würde.
Aus finanziellen Gründen dürfte hingegen die im August von Anwohnern geforderte und jetzt von Jobst ebenfalls vorgestellte Park-Version wenig Chancen haben. Sie sieht bis auf eine Garagenanlage jeglichen Verzicht auf eine Bebauung des 12000 Quadratmeter großen Geländes vor, stattdessen Kleinspielfeld, Kinderspielplatz und Rasen.
Diese Variante würde allerdings neben der Investition eines - vorsichtig geschätzt - hohen sechsstelligen Betrags nicht nur erhebliche Unterhaltskosten nach sich ziehen: Die Stadt wäre auch gezwungen, auf einen nicht unbedeutenden Verkaufserlös zu verzichten, der ursprünglich zur Gegenfinanzierung der Sportanlage Waldschlößchen eingeplant war - schwerlich vorstellbar angesichts der Haushaltslage.
Allgemeine Zustimmung könnte - nach entsprechender Modifizierung - am ehesten noch die verwaltungsintern als Variante IV bezeichnete Version finden. Sie sieht eine Bebauung mit Garagenhof und nur 26 Einfamilien- und Doppelhäusern bei Anbindung über die Straße Am Jahnsportplatz vor. Diese Zahl sollte nach einer mit viel Beifall bedachten Wortmeldung noch einmal reduziert und mehr Grünfläche eingeplant werden.
Die unter Berücksichtigung der Einwohnerbedenken veränderten Pläne sollen nun in einer weiteren Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt werden, bevor sie den Weg durch die politischen Gremien antreten.
Bauchschmerzen verursacht indessen den Betroffenen unabhängig von jeder Variante der zu erwartende Baustellenverkehr: "Das war bei der Erneuerung der Versorgungsleitungen schon ein einziges Chaos", erinnert sich ein Anwohner.