Orchester spielt mit italienischem Akzent
Das Landespolizeiorchester gastierte am Mittwoch für den guten Zweck in Wülfrath.
Wülfrath. „Warum gehen Sie, ich, wir alle zu Konzerten?“, fragte Andreas Seidler in die Runde. „Wenn ich eine CD einlege, weiß ich, was kommt.“ Dagegen seien Konzerte auch eine körperliche Erfahrung, nicht beliebig reproduzierbar und immer für eine Überraschung gut. Das treffe vor allem auf den renommierten Dirigenten Scott Lawton zu, der am Mittwoch zum bereits zehnten Mal mit dem Landespolizeiorchester NRW (LPO) im Paul-Ludowigs-Haus für den guten Zweck spielte.
Das sinfonische Blasorchester begann mit der Ouvertüre zu „Mignon“ von Ambroise Thomas. „Geheimnisvoller Anfang, gefolgt von sehnsuchtsvollem Waldhorn, mündend in einen fröhlichen Marsch“, so beschrieb Dirigent Scott Lawton das klassische Opernstück. „Wir tun unser Bestes und werden heute Abend einen unverkennbaren italienischen Akzent hören lassen“, moderierte der Maestro. Das bezog sich wohl auf die Stiltradition der Kompositionen — Stücke von italienischen Komponisten waren nämlich gar nicht dabei. Stattdessen kündigte Scott Lawton eine Premiere an: Das neue LPO-Mitglied Florian Rösler aus Wipperfürth blies das gesamte Tuba-Konzert von Edward Gregson. Da klassische Musik oftmals wie Filmmusik klingt, passten die anschließenden Themen aus „Die Schöne und das Biest“ und „E.T.“ kongenial.
Veranstalter des Benefizkonzerts war der Lions-Club Mettmann-Wülfrath. Die Erlöse sind für die Neander Diakonie in Mettmann und den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bestimmt, erklärte Lions-Präsident Michael Liell. Nach der Pause gab es mit den Young Voices und Chorleiter Stephan Lux traditionell Lokalkolorit. Die Chorgemeinschaft sang, begleitet von Keyboard und Saxofon, bekannte Balladen wie „Moonriver“, „Nothing’s Gonna Change My Love for You“ bis „Happy“ und boten einen angenehmen Kontrast zu den eher klassischen Stücken des Blasorchesters. Zum krönenden Abschluss musizierten beide Ensembles gemeinsam..