Orgel ist „ein Schatz in der Stadt“

Im Bürgerhaus Langenberg wurde jetzt die sanierte Orgel eingeweiht. Bürgermeister Lukrafka ist sehr stolz auf das Instrument, das jetzt noch besser klingt als vor der Restaurierung.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. „Ich bin ganz glücklich, heute diese Orgel einzuweihen“, gab Dirk Lukrafka zu und bezeichnete das Instrument als einen „Schatz in unserer Stadt“. Zuvor konnten sich Velberts Bürgermeister und die vielen Zuschauer im voll besetzten Saal des Bürgerhaus von dem Klang des riesigen Instrumentes beeindrucken lassen. Peter Nowitzki, Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Langenberg, hatte zu Begrüßung ein Stück intoniert, das der bekannte, im Dezember verstorbene Organist und Komponist Professor Wolfgang Stockmeier ihm gewidmet hatte.

„Ich denke, die Qualität der Orgel hat sich gesteigert, und die war vorher schon gut“, so die Feststellung des „Orgelpaten“. Als solcher wird der Kirchenmusiker Besucher an das Instrument heranführen und es bespielen, um Hinweise zu bekommen, wenn etwas nicht stimmt. Gastorganisten rät er, sich gut vorzubereiten, um die 3600 Pfeifen zum klingen zu bringen. „Ich selbst habe zwölf Stunden gebraucht, um mich für das heutige Stück vorzubereiten.“ Mit der Passacaglia und Fuge e-moll, op. 127 zeigte der Fachmann die ganze Vielfalt dieser Königin unter den Instrumenten.

„Orgelmusik hebt uns in andere Sphären“, stellte Dechant Peter Jansen fest und gab dem Instrument seinen kirchlichen Segen: „Orgelweihen im profanen Bereich haben eine Tradition.“ Roman Seifert, Orgelbauer in der fünften Generation aus Kevelaer, erinnert sich an die Sanierung: „Wegen der Asbestbelastung haben wir die Orgel 2007 unter Atemmasken abgebaut und in unserer Werkstatt zusammengesetzt und überarbeitet. Zuletzt waren drei Orgelbauer in Nachtschichten damit beschäftigt, sie in Langenberg aufzubauen. Darunter der Langenberger André Funke, der eine Ausbildung zum Orgelbauer macht.

„Jetzt muss die Orgel viel gespielt werden, damit sich in Schwung kommt“, rät Seifert. „Die meisten Besucher sind bestimmt nicht wegen der Orgel gekommen, sie wollten bestimmt gucken, wie es jetzt im Bürgerhaus aussieht“, vermutete Doris Adolphs den großen Andrang zur Orgelweihe am Samstag. Sie hatte den Fortgang der Bauarbeiten interessiert verfolgt und sich zwischendurch bei einer Baustellenbesichtigung auf den neusten Stand gebracht. „Ich finde, es ist sehr schön geworden. Ich fühle mich sofort wohl, was auch daran liegt, dass vieles von dem Alten erhalten geblieben ist.“ „Es ist schön geworden“, muss Werner Peter beipflichten, der eine ganz besondere Beziehung zum Gebäude hat: Bis zu dessen Schließung war er dort Haustechniker und freut sich, dass das Bürgerhaus endlich eine neue Technik erhalten hat. „Früher musste man wissen, ich welche Ecke des Schaltkastens man treten musste, damit es wieder funktioniert.“ Einen wahren Ansturm erlebte die so lange vermisste Kulturstätte gestern im Rahmen eines Tages der offenen Tür. Auf der Bühne im großen Saal prüfte der Stadtverband der Velberter Chöre die neue Akustik, gefolgt von einer Ballettaufführung des Tanzstudios Rech und dem Ensemble Spectaculum.

Im kleinen Saal gab es weitere Aufführungen. Dazwischen viele neugierige Besucher. Dagmar Peters hatte sich alles von oben bis unten angeschaut. „Ich bin total von der Sanierung überzeugt.“