Osterfeuer erhellt den Marienberg
Pfadfinder hatten für Kinder Ostereier versteckt. Zur Feier kamen auch etwa 30 Flüchtlinge.
Neviges. Wer am Sonntagmorgen beim Blick aus dem Fenster befürchtet hatte, das Osterfeuer könnte am Abend ausfallen, dessen Befürchtungen waren unbegründet. „Auch wenn es geregnet hätte, würde das Osterfeuer trotzdem stattfinden“, versicherte Susanne Kammel vom Vorstand der Pfadfinder. Alles nach dem Wetter auszurichten, wäre tatsächlich schwer vorstellbar gewesen. Das Feuer war auf dem Marienberg noch gar nicht entfacht, da wuselten schon die Kinder um die Feuerstelle und suchten Ostereier, die die Pfadfinder zuvor versteckt hatten.
Bruder Peter Fobes, Wallfahrtssekretär
Bei Bratwurst und Stockbrot, das über mehreren offenen Feuerstellen geröstet wurde, konnte sich Jung und Alt die Zeit vertreiben bis schließlich Bruder Jakobus-Maria seinen Segen sprach und der große Moment gekommen war. Als drei Pfadfinder das Feuer mit ihren Fackeln endlich entzündeten, war allerdings zunächst nicht viel zu sehen. Große Rauchschwaden stiegen empor. Der Wind trieb den Rauch so über das Plateau, dass einige Umstehende vom Rauch umhüllt waren und zur Seite treten mussten.
Das Feuer hatte schwer zu kämpfen, denn auf Grund des Regens am Morgen war das Holz sehr feucht. Doch nach einigen Minuten bahnte sich das Feuer seinen Weg und bot ein ansehnliches Schauspiel. Eine Besucherin befand, dass das Feuer durch die Anordnung des Holzes zu sehr gezähmt wurde. Für die meisten anderen Besuchern tat dies der Atmosphäre auf dem Marienberg keinen Abbruch. „Mit der Entzündung des Feuers an der Osterkerze schließt sich ein Kreislauf“, erklärte Wallfahrtssekretär Bruder Peter Fobes den Besuchern.
Im Evangelium wird Jesus als das Licht der Welt gepriesen. Daher ist die Osterkerze das Symbol für Jesus Christus. In der Dunkelheit der Osternacht werde die Osterkerze an einem kleineren Feuer entzündet. An dieser Osterkerze wiederum werden dann die kleinen Fackeln entzündet, die schließlich am Abend das Osterfeuer entflammen.
Da es das erste Osterfest im Beisein der Flüchtlinge war, wurden die Menschen zum Osterfeuer eingeladen, die im Krankenhaus in der Nähe des Pfarrheims untergebracht sind. Zur Freude der Pfadfinder kamen dieser Einladung fast 30 Kinder und Erwachsene nach. Damit auch sie es sich an diesem Abend gut gehen lassen konnten, legten die Pfadfinder für sie auch Geflügelwürstchen auf den Grill.