Parkplatz wird Busbahnhof
Spätestens ab Herbst 2014 sollen Fahrgäste zentral zwischen Nedderstraße und Offers ein-, aus- und umsteigen können.
Velbert. Als vor einem Jahr die Planung für einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Rathaus-Vorplatz gekippt und der Standort zwischen Offers und Nedderstraße favorisiert wurde, klang das nach einer Verlegenheitslösung, die bis 2015 realisiert werden könnte.
Inzwischen wurden die Pläne komplett überarbeitet und Planungsdezernent Andres Wendenburg geht davon aus, dass der neue ZOB in gut einem Jahr, „spätestens im Herbst 2014“, in Betrieb gehen wird.
Der Standort sei einfach besser geeignet — auch für Reisebusse. Nach dem derzeitigen Planungsstand sind 13 Haltepunkte für Linienbusse möglich, was rund 2,6 Millionen Euro Fördergelder bedeuten würde. Insgesamt werden die Baukosten mit 3,5 bis vier Millionen Euro veranschlagt.
Was ist geplant? Zunächst muss die Fläche zwischen Nedderstraße und Am Offers mit rund 3000 Kubikmetern Material verfüllt und verdichtet werden. Mit einem 80 Zentimeter dicken Unterbau würde der Platz dann aufs Niveau der vorbeiführenden Friedrich-Ebert-Straße gebracht werden.
Die Ausbauplanung sieht eine Mittelinsel mit vier Haltepositionen vor. An den beiden Rändern stehen zudem zwei Inseln mit jeweils drei Haltepunkten zur Verfügung — allesamt in sogenannten Sägezahnaufstellung. Sie ermöglicht ein An- und Abfahren der Haltestellen, selbst wenn davor oder dahinter andere Busse stehen.
Und wenn an der Friedrich-Ebert-Straße ein großzügiger Busfahrstreifen realisiert wird, könnten insgesamt zwölf bis 13 Haltepositionen ausgewiesen werden. Damit wäre die Anlage auch für eine mögliche Ausweitung des ÖPNV in der Zukunft gut aufgestellt und könnte auch eine dichtere Taktung oder weitere Buslinien verkraften. Andres Wendenburg sieht weitere Vorteile: Für die Buskunden sei es eine wesentliche Verbesserung, und jedes Jahr würden zigtausende Buskilometer gespart.
Damit der Busbahnhof problemlos angefahren werden kann, muss die Verkehrsführung im Umfeld verändert werden: Die Straßen Am Offers, die Nedderstraße und auch die Poststraße zwischen Friedrich-Ebert- und Thomasstraße müssten abgebunden werden.
Die Straße Am Offers wäre nur noch für Anlieferungen geöffnet, dem Personenverkehr wäre die Durchfahrt verboten. Die Nedderstraße bliebe von Osten von der Offerstraße aus angebunden und würde in einen Wendehammer münden. Die Abbindung der Poststraße wäre aus verkehrstechnischen Gründen erforderlich.
Entgegen der Variante Rathausvorplatz hat dieser ZOB lediglich zwei Zufahrten, was einen störungsfreieren Busbetrieb ermöglicht. Bei einer Gesamtfläche von rund 6000 Quadratmetern wird es auch möglich sein, in allen Richtungen innerhalb der Anlage zu wenden.
In der Mitte sollen WC-Anlagen und ein Kiosk errichtet werden. Wie Arnd Sulimma, Fachgebietsleiter der Technischen Betriebe, erklärt, werden alle Wartebereiche mit einem Wetterschutz aus Glas und Stahl ausgestattet. „Eine komplette Überdachung wäre allerdings zu teuer.“