Offers/Nedderstraße: Vorfahrt für den Busverkehr
Weniger Lärmbelastung, mehr Platz: Die Fläche zwischen Offers und Nedderstraße ist aus Sicht der Planer besser für einen Busbahnhof geeignet.
Velbert. Begeisterung hört sich anders an: „Hauptsache wir kriegen endlich einen.“ So kommentierte im Bezirksausschuss-Mitte dessen Vorsitzender Hans Küppers (CDU), dass die politische Mehrheit zu einer „Rolle rückwärts“ beim Standort des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) ansetzt.
Denn: Der Favorit vergangener Abstimmungen ist nur noch zweite Wahl. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, den ZOB auf dem Platz zwischen Am Offers und Nedderstraße zu realisieren. Zukunftsmusik. Mit einer Realisierung wird nicht vor 2014/2015 gerechnet.
Zur Vorgeschichte: Der jetzt auserwählte Standort, der als Parkplatz genutzt wird, war immer wieder einmal im Gespräch. Für das als innerstädtisches Filetgrundstück gepriesene Areal hatte eine Mehrheit aber Attraktiveres im Sinn — wie das im vergangenen Frühjahr endgültig ad acta gelegte Gesundheitszentrum.
So sollte schließlich der Rathaus-Vorplatz den Busbahnhof beherbergen. 2009 wurde die Verwaltung nicht nur mit der Ausarbeitung einer Entwurfsplanung, sondern auch mit der Erarbeitung der Unterlagen für einen Förderantrag beauftragt. Arbeiten, die vor einem Jahr bereits erledigt wurden .
Nach dem Scheitern des Gesundheitszentrums brachten SPD und Grüne die Nedderstraße jedoch wieder ins Gespräch, setzten einen Antrag auf Standortprüfung durch.
Das Ergebnis ist recht deutlich: Der Platz zwischen Nedderstraße und Am Offers ist besser geeignet als das Platz vor dem Rathaus, „auch wenn keine der Varianten absolut ideal ist“, wie Verkehrsplaner Michael Rotert von den Technischen Betrieben bei der aufwändigen Präsentation andeutete.
Unter drei Fragestellungen wurden die Standorte untersucht: Passt ein ZOB geometrisch? Funktioniert er verkehrstechnisch? Und wie sieht es mit der Lärmbelästigung aus?
In Sachen Lärm zum Beispiel schneidet die Offers-Lösung klar besser ab. So würde der Lärm-Pegel nachts sogar unter denen eines Wohngebietes liegen. Tagesüber würde es an beiden Standorten lauter. Für den Rathaus-Vorplatz müssten sogar Schallschutzmaßnahmen ergriffen werden.
Auch in einem anderen wesentlichen Aspekt hat die Nedderstraße/Offers Vorsprung: Rotert führte sehr anschaulich vor, dass dort problemlos die als Mindestausstattung geforderten zehn Haltepunkte dargestellt werden können.
Ein ZOB, betonte zusammenfassend Baudezernent Andres Wendenburg, sei für den innerstädtischen Verkehr wichtig, trage er doch dazu bei, „dass Velbert die Stadt der kurzen Wege, nicht der Umwege wird“. Auch aus ökologischen und finanziellen Aspekten sei ein ZOB positiv: Im Busverkehr, ist sich Wendenburg sicher, „können viele tausend Kilometer eingespart werden“.