Personalnot auf dem Baubetriebshof

Die Stelle des Leiters ist auch nach mehr als einem Jahr nicht wiederbesetzt, zwei weitere sind ebenfalls vakant. Die Mitarbeiter kommen mit der Arbeit kaum nach.

Wülfrath. „Auf’m Zahnfleisch geh’n wir. Und das mächtig.“ Die Stimmung unter den Mitarbeitern des Baubetriebshofs ist nicht gut. Sie klagen über Überlastung, kritisieren eine fehlende Perspektive. „Die wissen im Rathaus doch, dass hier Stellen unbesetzt sind“, sagt einer, der seinen Namen lieber nicht gedruckt sehen will.

Der Bauhof an der Wilhelmstraße ist eine große Baustelle. Da wird in Mettmann eine Studie über einen gemeinsamen Bauhof Mettmann-Wülfrath-Kreis Mettmann vorgelegt — dabei wird der Plan angesichts möglicher Millioneninvestitionen von der Stadtverwaltung Wülfrath gar nicht mehr weiterverfolgt.

Da prüft die Stadt, wie die räumliche Enge an Ort und Stelle behoben werden kann. Und da sind die Stellen, die nach einem Todesfall und einer Kündigung seit mehr als einem Jahr unbesetzt sind. Diesen Umstand hatte unlängst auch der Personalrat auf der Betriebsversammlung der Stadtverwaltung kritisiert.

Eigentlich sollte zum 1. Juli die Leiterstelle des Baubetriebshofs wiederbesetzt sein. Das hatte die Verwaltung in einer öffentlichen Sitzung angekündigt. Passiert ist aber noch nichts. Die Stelle ist nicht einmal ausgeschrieben. „Wir haben im Technischen Dezernat im Moment so viele Projekte auf dem Tisch, dass es uns einfach an Personal fehlt, so eine Ausschreibung vorzubereiten“, sagt Planungsamtsleiterin Christiane Singh.

Und Singh merkt an, dass der künftige Leiter des Baubetriebshofes einen ganz anderen Job haben werde, als der 2012 ausgeschiedene Frank Küppersbusch. „Die Politik hat uns beauftragt, dass auch Kosten- und Leitungsberechnungen vorgenommen werden müssen. Also muss der Leiter auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse haben.“

Wann die Stelle wieder besetzt werden kann? Singh will sich nicht festlegen. „Eine Ausschreibung könnte vielleicht zum Ende der Ferien erscheinen“, mutmaßt sie.

In der Personalverwaltung des Rathauses wird es anders gesehen. „Das muss nicht mehr lange dauern. Wir wollen die Stelle schnell besetzen“, sagt Pressesprecherin Franca Calvano. Die Personalabteilung erwäge demnach eine interne Ausschreibung. Aussagen über die Besetzung der Stelle, die nach einem Todesfall seit mehr als einem Jahr frei ist, gibt es nicht. Sie solle wiederbesetzt werden . . .

Als es an diesem Mittwoch wie aus Kübeln goss, waren die Trupps des Baubetriebshofes wieder auf der Straße und auf den Grünflächen unterwegs. 20 Mitarbeiter — auf diese Zahl wurde die Belegschaft gedeckelt — sollten zur Verfügung stehen. Urlaub und Krankheit dezimieren diese Zahl täglich.

Außerdem wurden erheblich Überstunden angehäuft, deren Abbau wieder zur Belastung der anderen führt. Ein Mitarbeiter: „Es werden neue Grünflächen ausgewiesen oder neue Aufgaben, wie die Verlängerung der Öffnungszeiten auf der Deponie Hammerstein. Mehr Personal gibt es aber nicht. Im Gegenteil.“

„Mit erheblicher Sorge beobachtet der Personalrat die Situation“, sagt die Vorsitzende Susi Kröber. Schon lange mahne man den Handlungsbedarf an. „Wir brauchen eine schnelle Lösung im Interesse der Mitarbeiter. Daran will der Personalrat konstruktiv mitarbeiten.“