Baubetriebshof auf der Kippe
Gutachter sagen: Ein gemeinsamer Standort für Wülfrath, Mettmann und den Kreis ergibt Sinn. Doch zurzeit ist nur Mettmann dafür.
Mettmann. Es könnte ein Paradebeispiel interkommunaler Zusammenarbeit werden: Die Stadt Mettmann, der Kreis Mettmann und die Stadt Wülfrath haben zusammen ein Gutachten für einen gemeinsamen Baubetriebshof in Auftrag gegeben, das auch der WZ vorliegt.
Ein städtisches Grundstück gibt es neben dem Friedhof Lindenheide in Mettmann. Doch die Kreisverwaltung soll signalisiert haben, dass ihr die Kosten von mehr als 16 Millionen Euro zu hoch sind. Und auch Wülfrath soll sich längst von dem Projekt verabschiedet haben.
Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass durch eine Kooperation eine höhere Leistungsfähigkeit durch größere Betriebseinheiten gewährleistet werden kann. Der Verwaltungsaufwand, so die Gutachter weiter, könnte gesenkt, teuere Investitionen geteilt, eine hohe Leistungsqualität angeboten und Arbeitsabläufe optimiert werden.
Unterm Strich würden die Städte und der Kreis davon profitieren, und nicht zuletzt die Bürger durch einen verbesserten Service. Außerdem könnten die Kosten beim Personal (eine Leitung), bei der Anschaffung von neuen Fahrzeugen und Material sowie bei Reparaturarbeiten deutlich gesenkt werden. Dies könnte sich auch positiv auf die Gebührenbescheide für die Mettmanner und Wülfrather niederschlagen.
Die Gutachter kommen weiter zu dem Ergebnis, dass für alle drei Baubetriebshöfe „akuter Handlungsbedarf“ besteht. Im Falle von Mettmann werden Sicherheitsmängel und die Nichteinhaltung von Arbeitsstättenverordnungen angeführt.
Die Fläche des Baubetriebshofs an der Hammerstraße sei zudem viel zu klein. Am jetzigen Standort sei eine Erweiterung des Baubetriebshofs nicht möglich. Ein Neubau auf der grünen Wiese würde allein für Mettmann knapp zehn Millionen Euro kosten.
Auch für den Wülfrather Baubetriebshof sehen die Gutachter einen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf, der nicht am vorhandenen Standort möglich sei. Lediglich der Kreisbauhof könnte an Ort und Stelle vergrößert werden. Die Kosten für eine Erweiterung des Kreisbauhofs werden im Gutachten mit 3,5 Millionen Euro angegeben.
Die CDU beantragte gestern Abend im Bauausschuss, das Thema interkommunaler Baubetriebshof vom nicht-öffentlichen Teil in den öffentlichen zu verlegen. Doch das wurde abgelehnt.
Gleichwohl forderte der Ausschuss mehrheitlich die Verwaltung auf, Gespräche mit dem Kreis zu führen, damit das 10 000 Euro teuere Gutachten nicht sofort in der Schreibtischschublade verschwindet.
Auf Nachfrage der WZ erklärte Kämmerer Reinhold Salewski, der auch für den Baubetriebshof verantwortlich ist, dass die Zusammenlegung von Bauhöfen für Mettmann die beste Lösung wäre. Ob der Bauhof vom Hammerplatz auf die grüne Wiese verlegt wird, wenn der Kreis und Wülfrath nicht dabei sind, „kann nicht gesagt werden“, sagt Salewski.