Kirchendeller Weg: Grundstein für Kita der Zukunft
Die neue Kindertagesstätte am Kirchendeller Weg ist nicht nur pädagogisch, sondern auch technisch auf dem aktuellsten Stand.
Mettmann. Die Freude ist den Kindergartenkindern anzusehen, als sie ihre selbst gebastelten Gaben überreichen. Ein bunter Grundsteinhammer, Zettel voller guter Wünsche für den neuen Kindergarten, dazu noch eine WZ vom Tag der Grundsteinlegung. Bautradition will bewahrt werden.
Punkt 11.20 Uhr ist alles hinter weißen Kalksandsteinen eingemauert — nun können die Hochbauarbeiten an der neuen Kindertagesstätte Kirchendeller Weg mit 106 Plätzen beginnen. „Wir freuen uns sehr auf den neuen Kindergarten“, sagt die Leiterin Addy Brückner-Winkels.
Ab jetzt soll alles ganz schnell gehen: Die Bodenplatte des rund 2000 Quadratmeter großen Baus ist bereits gegossen worden, bis September soll der Rohbau stehen, die Einweihung ist für den 17. Dezember geplant. Im Januar 2014 sollen dann die Kinder vom Kindergarten Eschenkämpchenweg und von der heilpädagogischen Kindertagesstätte Heiligenhaus in ihre neue Tagesstätte einziehen können.
So modern wie am Kirchendeller Weg ist bisher kaum ein Kindergartenkind untergebracht gewesen. Das Gebäude wird zum Teil aus klimaneutralen Materialien gebaut, ist dick gedämmt und erzeugt die Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser zum Teil mit Sonnenenergie und Erdwärme. Insgesamt soll pro Jahr nicht mehr Energie verbraucht werden, als in einem Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren.
Doch viel mehr als die technischen Feinheiten ihres Kindergartens dürfte die jungen Mettmanner die Nutzung des Hauses interessieren. „Das ist ein ganz modernes pädagogisches Konzept“, sagt Astrid Hinterthür, bei der Stadt zuständig für Bildung und Jugend. Eine Trennung zwischen den fünf städtischen Kindergartengruppen und den zwei vom Kreis Mettmann getragenen Gruppen für behinderte Kinder soll es nicht geben. „Wir haben das jetzt alles ganz offen gemacht“, sagt Hinterthür. Das vielzitierte Wort „Inklusion“ soll am Kirchendeller Weg im Miteinander von behinderten und nicht behinderten Kindern Realität werden.
Auch die Lernräume werden nicht Gruppen zugeordnet, sondern nach Themen — etwa Mathematik, Natur, Bewegung — eingerichtet. Ein Konzept, das sich dann im Außenbereich fortsetzt, wie Landschaftsplanerin Marketa Kolarova sagt. Jedem Lernbereich wurde auch ein Teil im Außengelände gewidmet. „Die Wünsche der Erzieherinnen sind mit eingeflossen“, sagt sie. Und die Kinder können sich freuen: auf Baumhäuser, Bewegungsbereiche, einen kleinen Nutzgarten und Platz zum Matschen und Wasserpumpen — selbstverständlich barrierefrei. 80 der 90 Plätze in den fünf städtischen Gruppen sind übrigens schon vergeben.