Brand erschüttert Händler
Das Feuer an der Poststraße schockiert die Inhaber von „Spiel + Bahn“. Im Keller befand sich das Lager. „Es ist alles hin“, sagt Gudrun Fath.
Mettmann. Rot-weißes Flatterband grenzt den Tatort ab, auf Dokumenten mit amtlichen Stempeln stehen Notizen von der Polizei. In der Luft liegt noch immer der beißende Geruch von Rauch, vor dem Spielwarenladen „Spiel + Bahn“ an der Poststraße Schutt und Asche. „Gott sei Dank sind keine Menschen zu Schaden gekommen“, sagt Inhaberin Gudrun Fath. „Hätte es nur fünf Minuten länger gebrannt, hätten die Flammen die nächsten Etagen erfasst.“
In der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte im Hinterhof ihres Spielwarengeschäfts einen Brand entfacht (die WZ berichtete), der den Keller massiv in Mitleidenschaft zog. „Wie hoch der Schaden ist, kann ich noch nicht beziffern“. Es gehe schließlich nicht allein um die drei in Mitleidenschaft gezogenen Kellerräume.
„Hier war das Zentrallager für all unsere Geschäfte“, sagt sie. Von dort aus wurden die Dependancen in der Königshof-Galerie sowie in Erkrath und Unterbach mit Spielwaren, Dekorationsartikel ebenso wie Büromaterialien bestückt.
„Der Brand hat nichts übrig gelassen. Es ist alles hin, ich muss jetzt alles neu ordern.“ Auch das „Spiel + Bahn“-Geschäft im Erdgeschoss ist zurzeit geschlossen. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an — so lange ist das Areal ein Tatort und deshalb für Kunden unzugänglich.
Nach außen macht die Geschäftsführerin von „Spiel + Bahn“ einen gefassten Eindruck. „Aber im Innern sieht es ganz anders aus“, sagt Fath, die wütend sei, erschüttert. „Wer macht denn so etwas? Und warum?“
Sie habe einen Riesenschreck bekommen, als mitten in der Nacht die Polizei vor der Tür stand. „Ziehen Sie sich bitte etwas an und kommen Sie mit“, hätten die Beamten gesagt. „Da denkt man doch das Schlimmste. Einbruch und Wasserschaden hatte ich ja bereits erlebt.“
Der Brand und seine Ausmaße treffen sie auch deshalb besonders, weil sie und ihr Mann Hans-Jürgen gerade begonnen hatten, die obere Etage zu renovieren. „Hier entsteht der Mettmanner Modelleisenbahn-Club“, sagt Gudrun Fath. Im Keller waren Teile dafür gelagert worden. „Nun fangen wir wieder von vorne an.“
Eigentlich wollen die Faths nach dem Umzug in die Königshof-Galerie nach Berlin fahren. „Ein paar Tage ausspannen“, sagt sie. „Daraus wird nun nichts.“
Stattdessen koordiniert Gudrun Fath jetzt Termine mit der Versicherung und Polizei, kümmert sich um die Neubestellung der Waren und versucht einen klaren Kopf zu behalten. Fath: „Im September wollen wir den Modelleisenbahn-Club eröffnen.“