Provisorium bleibt bestehen
Der Zahn der Zeit nagt immer mehr am Kreisverkehr an der Mettmanner Straße. Besserung ist noch nicht in Sicht.
Wülfrath. „Wir hangeln uns langsam nach oben.“ Die Einschätzung von Hans-Peter Pfeiffer ist zutreffend — und wenig optimistisch. Der Tiefbauamtsleiter, der kurz vor seiner Pensionierung steht, wird es im Amt nicht mehr erleben, dass aus dem Provisorium noch ein ordentliches Bauwerk wird. Die Rede ist vom Kreisverkehr Mettmanner Straße /Zur Loev/Flandersbacher Straße. In der jüngsten Prioritätenliste des Landesbetriebs Straßen NRW wird der Kreisverkehr auf Platz 9 geführt.
Im Jahr 2000 wurde der Kreisverkehr als Provisorium errichtet. „Er war für eine Lebensdauer von etwa fünf Jahren ausgelegt“, sagt Pfeiffer. Elf Jahre sind es inzwischen geworden. „Und der Kreisverkehr wird nicht schöner.“
Und in der Tat nagt der Zahn der Zeit an dem aus Beton-Ringen gestalteten Rondell. „Die erste Ausstattung hatten noch Parkschüler gestaltet und angemalt. Auch gab es Figuren“, sagt Pfeiffer. Die Figuren seien verschwunden. Mehrere beschädigte Ringe wurden mittlerweile ersetzt — in tristem Grau. Der Bürgerverein Wülfrath hat eine Art Patenschaft über den „Kreisel“ übernommen und bepflanzt die Betonkübel.
Im Jahr 2006 hat der Rechnungsprüfungshof des Landes den Zustand kritisiert und einen zeitnahen Ausbau angemahnt, der den geltenden Bestimmungen für Kreisverkehre entspreche. Diese Stellungnahme, erinnert sich Pfeiffer, habe lediglich dazu geführt, dass sie bei der weiteren Priorisierung mitbewertet wurde. Doch auch fünf Jahre danach: Das Provisorium bleibt.
In der Kategorie für Straßenbau- und Sanierungsmaßnahmen bis drei Millionen Euro steht der Kreisverkehr auf der Prioritätenliste. 2009 war er auf Platz 12, 2010 auf dem zehnten — und jetzt auf Rang 9. Einst waren 256 000 Euro für den Bau des Kreisels veranschlagt. „Ob diese Summe heute noch realistisch ist, bleibt dahin gestellt“, sagt Pfeiffer zur WZ. Insgesamt, betont der Amtsleiter, sei die Situation in zentraler Innenstadtlage aus Imagegründen „wenig befriedigend“. Auf der Prioritätenliste von Straßen NRW steht auch der Kreisverkehr Mettmanner Straße/Meiersberger Straße. Dessen Realisierung ist noch weiter entfernt: Platz 23.