Rania und Marlo regieren das junge Ratinger Narrenvolk
Die beiden Schüler bereiten sich jetzt schon auf ihren ersten Termin in der Manege vor.
Ratingen. Jetzt haben auch die kleinen Jecken ihre Majestäten: Am Freitag wurde in der Cafeteria des Schloss Cromford das Kinderprinzenpaar 2011 vorgestellt. Bei Kaffee und Kuchen stellten die beiden sich den Fragen der Presse - noch mit vor Aufregung roten Wangen, aber schon ganz wie die Profis. Marlo Hellingrath, neun Jahre und Rania Ellinghaus, elf Jahre, werden dem Kinderkarneval der Stadt Ratingen in der kommenden Session vorstehen.
Rania erzählt, wie es dazu kam: "Ich war ja früher schon mal Adjutantin, eine Freundin von mir war da Prinzessin. Seitdem wünsche ich mir, selbst einmal Prinzessin zu sein. Also habe ich eine Bewerbung auf buntem Papier geschrieben, etwas über mich erzählt, warum ich Prinzessin werden möchte. Und dann hat mein Vater irgendwann einen Anruf bekommen, dass sie mich genommen haben."
Rania weiß, was da auf sie zukommt: "Durch meine Arbeit als Adjutantin habe ich das ja alles schon mal ein bisschen mitgemacht. Wir werden viel auf Versammlungen sein, auf dem Wagen stehen, Reden halten." Rund 100 Veranstaltungen wird das Kinderprinzenpaar während der Session besuchen. Los geht es am 13. November in der Lintorfer Manege, wo sie sich erstmals dem Narrenvolk präsentieren werden.
Dass Rania ihr Hobby, das Turnen, dabei erst mal hinten runter fällt, ist ihr bewusst: "Im nächsten Jahr werde ich da kaum zum Trainieren kommen. Aber das ist es mir wert - ich habe mir so sehr gewünscht, Prinzessin zu sein." Angst, alles zu verlernen, hat das sportliche Mädchen nicht. "Ich kann ja immer noch zu Hause am Reck im Garten üben."
Bei Marlo bestand der Wunsch, als Prinz beim Karneval mit zu machen, auch schon lange. "Schon seit ich ein ganz kleiner Junge war, wünsche ich mir, einmal oben auf dem Wagen mit zu fahren und Süßigkeiten in die Menge zu werfen", erzählt er. Jetzt geht sein größter Wunsch endlich in Erfüllung.
Dass er dadurch weniger zum Reiten kommt, ist ihm auch egal - er freut sich sehr darauf, die närrische Menge anzuführen. So, wie seine Augen strahlen, wenn er davon erzählt, nimmt man ihm das auch auf Anhieb ab.
Jens Hofmann, erster Vorsitzender des Ratinger Kinderkarnevalskomitee, weiß noch zu berichten: "Es ist schwierig, Prinzen zu finden. Bewerbungen von Mädchen haben wir genug - aber die Jungs machen sich rar. Zum Glück haben wir hier nicht solche Pluderhosen bei den Kostümen, wie in Köln oder Düsseldorf - dann wäre es noch schwieriger. Aber auch so ist es nicht leicht." Wer also nächstes Jahr selbst mal als Kinderprinz beim Karneval dabei sein will - das Kinderkarnevalskomitee nimmt auch jetzt schon Bewerbungen entgegen. Die Chancen, Prinz zu werden, stehen gut.