Ratinger Chor singt in Tel Aviv
Das Völker verbindende „Projekt Elias“ begeistert Israelis.
Ratingen. "Israel ist trotz aller politischen Schwierigkeiten ein beeindruckendes Land. Das wir dort auftreten konnten, war toll." Monika Kissling, Vorsitzende des Konzertchors ’73 ist auch Tage nach ihrer Rückkehr noch fasziniert von der Chorfahrt nach Israel. Rund 30 Mitglieder hatten den Weg in den Nahen Osten angetreten - um dort mit dem "Israel Chamber Orchestra" (ICO) in Tel Aviv aufzutreten.
"Es war eine große Freude für uns, dass die Profis vom ICO mit unserem Laienchor auf der Bühne standen", sagt Kissling. Vorgetragen wurde das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Idee zu der ungewöhnlichen Aufführung hatte Chormitglied Hanna Eisenbart. Sie besuchte Israel vor Jahren und dachte spontan, "hier müsste man eigentlich mal den "Elias" singen." Viel Organisation war nötig, um diese Idee vom "Projekt Elias" Wirklichkeit werden zu lassen. Auf 120 Mitglieder wurde die Gesangsgruppe aufgefüllt. Dazu kamen aus ganz Deutschland Sänger zu den Proben, die regelmäßig in Mettmann durchgeführt wurden. Dann fuhren am 8. Oktober alle gemeinsam nach Israel.
"Auch vor Ort in Tel Aviv haben wir noch viel Zeit in die Proben mit dem Orchester investiert. Deshalb mussten wir leider darauf verzichten, noch mehr vom Land zu sehen", sagt Monika Kissling. Aber immerhin konnte die Gruppe unter anderem einen Eindruck von Jerusalem gewinnen, sowie den See Genezareth und das Tote Meer sehen.
Für den Auftritt hat sich laut der Chorvorsitzenden alles Proben gelohnt. "Wir hatten bei beiden Auftritten volles Haus. Und die Besucher waren richtig ergriffen", berichtet Kissling. Gerade für einen deutschen Chor sei es ein Erlebnis gewesen, dass über die Musik zur Völkerverständigung beitrug. Im nächsten Frühjahr folgt dann der Gegenbesuch: Während der Jüdischen Kulturtage 2011 kommt das ICO nach Ratingen. Dann wird der "Elias" gemeinsam in der Stadthalle aufgeführt.