Rat bringt Stadtgalerie auf den Weg

Die Politik gab dem Einkaufszentrum grünes Licht. Verträge werden geschlossen, damit im Frühjahr 2018 die Tore öffnen können.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Nach der Marktzentrum-Pleite Ende 2013 sieht es so aus, als wenn das Projekt Stadtgalerie unter einem deutlich besseren Stern steht. In den vergangenen zwei Tagen stimmten vier Fachausschüsse und der Rat in zwei gemeinsamen Sondersitzungen für einen städtebaulichen Vertrag mit dem Entwickler Concepta, der bereits zum Frühjahr 2018 die Velberter Innenstadt mit dem neuen Einkaufszentrum beleben will. „Wir sind glücklich, dass wir mit dem Thema bereits nach kurzer Zeit schon so weit sind“, sagte Kämmerer Ansgar Bensch den Vertretern aus den Fraktionen.

Nachdem der Rat dem Investor bereits im Januar eine grundsätzliche Zustimmung für das Projekt und den zwingenden Verkauf der dazugehörigen städtischen Flächen gegeben hatte, hoben die Politiker nun erneut die Hand für die Unterzeichnung der nötigen Verträge. Ein städtebaulicher Vertrag zeichnet den Weg des gemeinsamen Vorgehens von Stadt und Investor vor.

Die Details: Der Europaplatz soll zum neuen angesagten Treffpunkt in Velbert-Mitte werden. Die Stadtgalerie wird daher eine eigene große Außengastronomie haben, die zum Kaffeeschlürfen in der Sonne einladen soll. Velbert stellt eine jährliche Genehmigung für Europaplatz und Corbygasse in Aussicht. Planungsamtsleiter Heike Möller sagte: „Wir hoffen, dass dort noch mehr Gastronomie entsteht, so dass der Europaplatz zu einem beliebten Platz wird.“ Der Fläche soll vor allem der geplante Schlüsselbrunnen einen einmaligen Charakter verleihen.

Die Stadt gestattet Concepta daher auch, öffentliche Flächen zu beanspruchen. Nicht nur am Europaplatz, sondern auch an der Friedrichstraße, wo ein Portalbogen mit dem Schriftzug der Stadtgalerie entstehen soll. „Die Lage ist natürlich etwas versteckt, da ist es wichtig, die Bürger in die Stadtgalerie hineinzuziehen“, erklärte Möller.

Das Integrierte Handlungskonzept der Stadt sieht bekanntlich vor, Europaplatz und Corbygasse umzubauen sowie das Forum Niederberg zu verändern und dem Schloss- und Beschlägemuseum unter Umständen eine neue Heimat bei der Villa Herminghaus zu geben. In dem Vertrag mit Concepta macht die Stadt aber deutlich: Bis zur geplanten Eröffnung 2018 wird all das nicht fertiggestellt sein können. Daher verpflichten sich Stadt und Technische Betriebe bei den Baustellen im Nachgang zur Eröffnung der Stadtgalerie, den Einkaufsbetrieb so wenig wie möglich zu stören.

Ob ein Museumsanbau wirklich kommt, ist noch ungewiss. Möller erinnert: „Es ist noch nicht ganz eindeutig, ob ein Neubau gewünscht ist.“ Eine politische Entscheidung steht noch aus. Allerdings regelt der Vertrag mit Concepta bereits die Möglichkeiten eines etwaigen Anbaus.

Über dessen Dach sollen — wenn das baulich möglich sein sollte — nach Vorstellungen der Planer einmal Autos fahren. Concepta baut neben der Stadtgalerie im Kreuzungsbereich Ostraße/Kolpingstraße ein neues Parkhaus, das über eine Brücke mit dem Deck des Einkaufszentrums verbunden werden soll. Dadurch entstehen künftig 450 kostenpflichtige Parkplätze. Die Einfahrt soll werktags zwischen 7 und 24 Uhr möglich sein, die Ausfahrt 24 Stunden am Tag.

Doch weshalb lohnt sich überhaupt der Besuch im neuen Kaufpalast? 40 Mieter will Concepta-Geschäftsführer Andreas Martin in die Stadtgalerie holen. Gestern verkündete er: „Wir haben bereits genug Mieter für den Baubeginn zusammen.“ Das Modehaus Mensing ist als einer der wenigen Namen bereits bekannt. Auf 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der Filialist Damen- und Herrenmode an. Ganz neu bestätigte Martin gestern auch einen Anziehungspunkt für junge Leute: Mit 1000 Quadratmetern soll „Kult“ nach Velbert kommen.