Wülfrath Rathausdach soll Solar-Anlage erhalten
Wülfrath · Eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung von Photovoltaikanlagen hat innerhalb der Politik noch zahlreiche Fragen aufgeworfen.
. Im Juni dieses Jahres hat die Stadt Wülfrath eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die eine Photovoltaikanlage auf dem städtischen Rathausdach zum Ziel hatte. In der vergangenen Hauptausschusssitzung wurden die Ergebnisse der Politik vorgelegt. Bürgermeister Rainer Ritsche fasste das Ergebnis der Studie in wenigen Worten zusammen. Demnach ist an drei Punkten des Daches die Ansiedlung von PV-Anlagen möglich. „Wir gehen von einer Gesamtsumme von 150 000 Euro aus“, so Ritsche, der die Mittel bereits in den Haushaltsplanentwurf mit aufgenommen hat.
Für Thomas May (Grüne) warf die rund 20-seitige Machbarkeitsstudie des Unternehmens Enedi jedoch noch einige Fragen auf. „Lohnt sich eine größere Anlage wirtschaftlich nicht? In wieweit lässt sich die Anlage erweitern?“, lauteten nur zwei Fragen des Grünen-Politikers, dem auch die Preiskalkulation nicht schlüssig erschien. Sein Vorschlag: Die Beschlussfassung in die bevorstehende Ratssitzung zu schieben. Ein Vorschlag, der von Bürgermeister Ritsche positiv aufgenommen wurde. Er bat in diesem Zusammenhang um einen Fragenkatalog seitens der Politik, da sich auch die SPD mit Rückfragen an die Verwaltung richtete. „Grundsätzlich ist die Studie für uns schlüssig, wir fragen uns nur, ob die vorhandenen Dachziegel die Laufzeit der PV-Anlage aushalten“, so Manfred Hoffmann für die SPD. Ilona Küchler (Die Linke) sprach sich für einen Batteriespeicher aus, der den Strom auch in Zeiten geringerer Sonneneinstrahlung speichert und verteilt. „Diesbezüglich gibt es sogar Förderanträge“, so die Politikerin, die Beispiele aus anderen Bundesländern anführte.
Die Politik wird noch einen Fragenkatalog schicken
Dass ein solcher Speicher für eine Veraltung unwirtschaftlich ist, gab Rainer Ritsche zu bedenken. „In der Verwaltung wird tagsüber gearbeitet wenn die Sonne scheint, da lohnt sich eine solche Investition nicht“, so seine Aussage. Isabel Effert (CDU) nahm sich dem Vorschlag Ritsches an, gemeinsam mit den Grünen einen Fragenkatalog zu erstellen. „Auch wir haben Rückfragen bezüglich der Finanzierung“, so ihr Wortbeitrag. Tina Guenther (Grüne) hätte sich noch eine Erweiterung der Studie gewünscht und die Planung für zwei Duschkabinen und die damit verbundene Stromversorgung gewünscht. „Das wäre ein richtiger Schritt, um eine fahrradfreundliche Stadt zu werden“, so ihre Argumentation.
Barrierefreier Internetauftritt wird kontrovers diskutiert
Auf Grund der Größe der Anlage wird es zu einem bundesweiten Ausschreibungsverfahren kommen. Europaweit nennt Rainer Ritsche bei dieser Anschaffung „übertrieben“. Die Leistungserstellung soll ebenfalls das Unternehmen Enedi verfassen. Die Ausschussmitglieder haben eine Verschiebung des Tagesordnungspunktes einstimmig zugestimmt.
Der Antrag der Linken, im kommenden Jahr einen barrierefreien Internetauftritt für die Verwaltung und deren Publikationen einzurichten, wird im Haupt- und Finanzausschuss parteiübergreifend positiv beurteilt, doch beim Thema Kosten gehen die Meinungen weit auseinander. Thomas May (Bündnisgrüne) gibt an recherchiert zu haben, dass 13 000 Euro reichen würden, Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken, spricht dagegen von 56 000 Euro, die ein gelungener Internetauftritt der Stadt Neuss gekostet habe. Bei der Überarbeitung des Internetauftritts soll dann auch gleich einer neuer Schriftzug für das Logo der Stadt gefunden werden, so der Beschluss des Gremiums. „Nur der Schriftzug, bloß kein neues Logo“, warnt Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe. Das habe andere Städte ein Vermögen gekostet