Ratingen: Bei "The Magnets" Stimmen ersetzen eine komplette Band

Das Festival "Voices" beschert den Ratingern ein begeisterndes Konzert in der überfüllten Kirche St. Peter und Paul.

Ratingen. Der Name sagt es unmissverständlich: Beim Ratinger "Voices"-Festival geht es um die menschliche Stimme - und darum, was man mit ihr so alles anstellen kann. Am Donnerstagabend ging es in der restlos ausverkauften Kirche St. Peter und Paul - es mussten noch 100 Stühle zusätzlich gebracht werden - so nah an diese Substanz, wie nur irgend möglich. Zu Gast war die britische A-Cappella-Gruppe "The Magnets", sechs junge Männer, die tatsächlich mit nichts als mit ihrem Stimmapparat Musik machen, die so manche voll instrumentierte Band in den Schatten stellt. Was "The Magnets" von anderen Ensembles ihrer Art unterscheidet, wurde schnell klar: Zum einen sprühten die Arrangements geradezu vor Ideen und Liebe zum Detail. Hier wurden nicht einfach bekannte Hits in Satzgesang umgebastelt, sondern eigenständige "Coverversionen" entwickelt, bei denen man oft erst nach längerem Hinhören das Original wiedererkannte.

Dafür bediente sich das Sextett nicht nur aller erdenklichen stilistischen Gesangsmittel, sondern auch des erstaunlichen Talents ihres "Beat Boxers". Der verhalf den Titeln mit seiner lebensechten Schlagzeugimitation immer zum passenden Rhythmus und bekam zur "Halbzeit" des Programms sogar ein ausführliches Drumsolo eingeräumt, das mit begeistertem Dauerapplaus gewürdigt wurde.

Zum anderen hatten die Musiker ein ungewöhnliches Repertoire zusammengestellt. Statt der üblichen Radio-Oldie-Standards präsentierten sie selten gespielte Klassiker von den Beatles bis Tom Waits neben Hardrock von Guns’n’ Roses oder Bon Jovi und aktuellen Pophits von Lady Gaga. Und gleich am Anfang des großartigen Abends sangen sie, sozusagen als Statement, "Ever fallen in Love" von den Buzzcocks - Punkrock im Gotteshaus! mac