Ratingen: Cevapcici, Trommeln und Cerveza

Das Fest der Kulturen auf dem Marktplatz war ein voller Erfolg.

Ratingen. Nicht nur Liebe geht durch den Magen - auch vermeintlich "fremde" Kulturen erschließen sich am besten und schnellsten über kulinarische Erlebnisse.

Beim großen "Fest der Kulturen der einen Welt" auf dem Marktplatz wurde am Sonntag folglich auch gebacken, gegrillt und gebraten, was das Zeug hielt.

Ein unvergleichlicher Duft breitete sich durch die gesamte Innenstadt aus, in dem sich die Gewürze und Aromen zahlreicher Nationen und Kulturen vermischten.

Von saftig-süßen Baklava über duftendes Fladenbrot aus dem Lehmofen bis zu herzhaften Cevapcici, gefüllter Aubergine oder einer gut gekühlten "Cerveza" - für jeden Geschmack war etwas dabei.

Ebenso bunt gemischt und abwechslungsreich war das Bühnenprogramm, das wie immer von dem Ratinger Schauspieler Rolf Berg moderiert wurde. Mehr als 14 verschiedene Nationen waren mit typischen Darbietungen auf der Bühne oder auf dem Marktplatz vertreten.

Traditionelle Folklore gab es ebenso zu bestaunen wie modernen Life-style. So wurden Volkstänze in farbenfrohen Trachten aufgeführt, Musik von Kezmer bis zu afrikanischen Trommelrhythmen gespielt und artistischer "Streetdance" zu Hip-Hop-Beats getanzt.

Alle zwei Jahre veranstalten die Integrationsbeauftragte und der Integrationsrat der Stadt das bunte Fest. Für David Lüngen eine Erfolgsgeschichte: "Wir feiern hier die kulturelle Vielfalt unserer Stadt, das selbstverständliche Miteinander verschiedener Mentalitäten", freute sich der stellvertretende Bürgermeister in seiner Begrüßungsrede.

Ratingen sei international aufgestellt, immerhin haben mittlerweile 18.000 Bürger der Stadt einen so genannten "Migrationshintergrund", erklärte er und dankte den zahlreichen Mitwirkenden der verschiedenen Folkloregruppen, der beteiligten Migrantenvereine und natürlich den Besuchern, die in Scharen auf den Marktplatz geströmt waren.

Und das trotz Schmuddelwetter! "Gerade jetzt ist es wichtig, dass es so eine Veranstaltung gibt. Wir leben als ganz normale Bürger hier und wollen das auch zeigen", sagt Besucher Erdem Hüseyin. Ein friedliches und respektvolles Zusammenleben kann schließlich nur dann funktionieren, wenn sich die Bürger aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen kennen lernen, Vorurteile abbauen und Gemeinsamkeiten entdecken. "Zur Integration gehören immer zwei Seiten", ist Hüseyin sich sicher.