Ratingen: Die Schulklassen bleiben voll

Schulen: Ratingen hält gegen den Trend: Nächste Woche starten etwa so viele i-Dötzchen ins Schulleben wie 2007.

Ratingen. Schulamtsleiterin Monika Ebling hat es gut: Schrumpfende Klassen, in der Existenz bedrohte Schulen - alles das, womit sich ihre Kollegen in den anderen Städten des Kreises plagen, betrifft sie nicht. Die Ratinger Grundschullandschaft bleibt im kommenden Schuljahr quasi unverändert: Nach 880 eingeschulten Kindern im Vorjahr, sind es in diesem Jahr 859.

Ein Minus, das Ebling eher als statistische Schwankung, denn als Trend wertet. Anhand der Geburtenzahlen hat sie die mittelfristige Schulentwicklungsplanung nämlich gut im Blick: "Und da ist in den nächsten fünf Jahren kein gravierender Einbruch in Sicht."

Selbst der Umstand, dass Eltern in diesem Jahr erstmals frei wählen durften, auf welche Grundschule ihr Kind gehen soll, hat die Zahlen kaum beeinflusst. Lediglich an der Gebrüder-Grimm-Schule ist ein Zulauf von außerhalb erkennbar: Nach 64Anmeldungen im Vorjahr sind es diesmal 76, viele der i-Dötzchen werden aus dem Bereich der Karl-Arnold-Schule kommen. Die hat aber mit 53 Anmeldungen trotzdem das Niveau des Vorjahres erreicht (50).

Sprunghaft nach oben gingen die Zahlen an der Ludgerus-Schule. Mit 64 Anmeldungen hatte niemand gerechnet - deshalb war die Zweizügigkeit schon mit der Schulaufsicht abgemacht. Daran wird sich nun auch nichts mehr ändern. Ebling: "Man kann in Ausnahmefällen auch mal mit 31 oder 32 Schülern starten."

So hat sich letztlich auch bei der Zahl der Klassen im neuen Schuljahr nichts geändert: 32werden es insgesamt an den 16Schulen sein. Die durchschnittliche Klassenstärke (27,8) hat dadurch sogar etwas abgenommen. Im Mittel sitzt ein Kind weniger in den Ratinger Klassen.

So manche Schwankung erklärt sich Monika Ebling auch mit der wachsenden Zahl der "Kann-Kinder", im Amts-Jargon auch "Antrags-Kinder" genannt. Das sind jene, die wegen ihres jungen Alters noch nicht eingeschult werden müssen, auf Antrag der Eltern aber schon beschult werden. 123Kinder sind das in diesem Schuljahr, ein Anteil von 14,2 Prozent.

Das kann dazu führen, dass sich in einem Jahr viele Eltern zur vorzeitigen Einschulung entschließen - im nächsten Jahr bleiben dann Stühle in den Klassen leer. So geschehen an der Wilhelm-Busch-Schule, an der nur 89 Kinder beginnen - nach 100 im Vorjahr. Die Höseler Schule bleibt dennoch die anmeldestärkste auf Ratinger Gebiet.