Ratingen: „Freies Parken“ mit Knöllchen

Ausnahmen von der Regel sorgen für Ärger. Denn: Nicht überall in Ratingen darf zwei Stunden lang kostenlos geparkt werden.

Ratingen. Ratingen wirbt damit, dass Autofahrer kostenfrei in der Innenstadt parken können - und das seit Jahren. Dementsprechend herumgesprochen hat sich die Regelung bei den Ratingern. Doch viele Autofahrer müssen bei der Rückkehr zu ihrem Fahrzeug feststellen, dass sie dann doch ein Knöllchen an der Windschutzscheibe haben.

Der Grund: Sie denken, dass sie überall in der Innenstadt zwei Stunden lang kostenfrei parken können. Dies entpuppt sich bei näherem Hinsehen jedoch als Irrglaube.

Einer, der nun ein Verwarnungsgeld an die Stadt zahlen musste, ist Tobias Bieker. Er stellte seinen Wagen auf dem kleinen Parkplatz an der Werdener Straße - in der Nähe des Friedhofs - ab. Nach zwei Stunden kam er wieder.

"Und da sah ich schon das Knöllchen. Ich hab’ das zuerst gar nicht verstanden, war wütend. Erst als ich dann noch einmal auf die Schilder geschaut habe, sah ich, dass dort nur eine Stunde geparkt werden darf", sagt er. Verstehen kann er das nicht. "Das macht doch keinen Sinn. Ich finde, dass das irgendwie hinterlistig und nicht nachvollziehbar für den Bürger ist."

In der Tat ist gibt es in Ratingen keine einheitliche Regelung. Sowohl auf dem Parkplatz an der Werdener Straße als auch auf der Bechemer Straße und der Poststraße können Autofahrer nur eine Stunde kostenfrei parken. Dies teilte Claudia Stüber, Leiterin der Straßenverkehrsabteilung, am Ontag auf WZ-Anfrage mit. Bisher seien ihr aber noch keine Beschwerden von Bürgern, die die Parkregelungen nicht nachvollziehen können, bekannt. "Das müssen dann Ausnahmen sein", lautet ihr Kommentar.

Sie selber sagt zwar auch, "dass die Parkregelungen idealerweise einheitlich sein sollten, damit es keine Verwirrung gibt", aber "in der Regel ist das ja auch so." Es seien ja nur wenige Straßen, in denen es eine andere Regelung gibt.

Entstanden ist diese nachträgliche Sonder-Regelung im Bereich Bechemer Straße, Poststraße und Werdener Straße, als sich dort mehrere Geschäfte ansiedelten. Um den Inhabern entgegenzukommen, habe man auch dort kostenfreies Parken eingeführt, erinnert sich Stüber. Da es sich jedoch um kleine Straßen handelt, "waren sich alle Beteiligten, die damals den Beschluss gefasst haben, einig, dass eine Stunde ausreicht, um die Einkäufe dort erledigen zu können".