Ratingen: Gelber Schein - Stadt macht Mitarbeiter fit

Der Krankenstand bei der Stadt sinkt. Jedoch ist er höher als in der freien Wirtschaft.

<strong>Ratingen. Die Arbeitnehmer bei der Stadt melden sich immer seltener krank. Damit verzeichnet man auch im Personalamt im Rathaus einen Trend, der in ganz Deutschland zu beobachten ist. Der Krankenstand sinkt. Zum Vergleich: Fehlten Beschäftigte bei der Stadt im Jahr 2003 mit rund 5,8 Prozent der Sollarbeitszeit, so waren es im Jahr 2006 nur noch fünf Prozent. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung.

Stadt Ratingen liegt unter dem Branchen-Durchschnitt

"Damit liegen wir unter dem Branchen-Durchschnitt", freut sich der Leiter der Personalabteilung, Eckhard Löwenstein. Und wirklich: Die Quote der Krankmeldungen im Bereich "Öffentlicher Dienst/Verwaltung" lag 2006 deutschlandweit bei 5,5 Prozent. Allerdings: Der Krankenstand bei der Stadt liegt deutlich über dem allgemeinen Bundesdurchschnitt, der statistisch auch die Situation in der freien Wirtschaft abbildet. Das Bundesgesundheitsministerium hat festgestellt, dass der Krankenstand im Jahr 2006 das niedrigste Niveau seit 1970 erreicht hat - mit 2,52 Prozent. Das ist nur halb so viel, wie bei der Stadt Ratingen.

War ja klar. Im Öffentlichen dienst ,feiert’ es sich eben leichter krank, mag da manch einer denken. Doch Eckhard Löwenstein schränkt ein: Die Zahlen seien nur zum Teil auf die Gesamtsituation übertragbar. "Und vor allem tut die Verwaltung als Arbeitgeber viel dafür, dass die Zahlen sich bessern."

Zur Statistik: Vor wenigen Wochen erst hat die Stadt gemeinsam mit dem Institut für betriebliche Gesundheitsförderung der AOK die Krankenstände bei der Stadt in den vergangenen Jahren erhoben. "Ziel war, zu sehen, wo wir stehen", so Löwenstein.

Dazu hat das beteiligte Institut die Daten aller AOK-Versicherten bei der Stadt zusammengetragen - natürlich anonymisiert. Ergebnis sind die oben genannten Zahlen, die jedoch nur auf 30 Prozent der Belegschaft bei der Stadt zutreffen (eben ,nur’ auf die AOK-Versicherten). Zahlen, die darüber hinaus weisen, gibt es zurzeit nicht. Doch es ergebe sich wohl auch dann kaum ein anderes Bild, wenn alle 1100 Mitarbeiter der Stadt erfasst würden, sagt Löwenstein aus der Erfahrung.

Als nächstes sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus selbst in den Focus rücken. Auch hier soll es noch Beratung und Kurse geben. "Unser Ziel ist es, den Krankenstand weiter zu verbessern", sagt Löwenstein. "Dies soll jedoch natürlich nicht mit Druck geschehen, sondern über Vorsorge."