Ratingen: Vodafone eröffnet Kita
Um jungen Eltern den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern, hat Vodafone die erste Betriebskita in Ratingen eröffnet.
Ratingen. Kind oder Karriere? Wer weder auf eine Familie noch auf beruflichen Erfolg verzichten will, braucht entweder strapazierfähige Großeltern, die auf den Nachwuchs achten, eine flexible Kindertagesstätte oder einen verständnisvollen Arbeitgeber. Nichts davon ist selbstverständlich. Trotzdem: Die Zeiten sind vorbei, in denen Frauen nur der Form halber eine Berufsausbildung durchlaufen, um dann einen Alltag zwischen Spielplatz und Küche zu erleben.
Heute gehen auch Väter in Elternzeit, und nach einigen Monaten zuhause zieht es junge Mütter oft zurück in den Beruf. Die Mitarbeiter von Vodafone haben seit kurzem eine Möglichkeit, den Wiedereinstieg in ihren Beruf zu genießen, ohne Sorgen oder ein schlechtes Gewissen wegen ihres Nachwuchses haben zu müssen - was letztlich auch ein Störfaktor für das Unternehmen werden kann. Im März wurde die erste Betriebskindertagesstätte in der Stadt, das "Westhäkchen" im D2-Park, eröffnet.
Auf knapp 400 Quadratmetern betreuen dort bis zu sechs Erzieherinnen rund 16 Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren in Kleingruppen. "Durch das Platz-Sharing kann sich die Anzahl noch weiter erhöhen, wenn einige Eltern keine Betreuung an fünf Tagen in der Woche benötigen und sich einen Platz mit anderen teilen", erklärt Andrea Lenz, Diplom- Sozialpädagogin und Bereichsleiterin. "Wer nicht nur junge Talente für ein Unternehmen begeistern, sondern sie auch daran binden will, muss mehr tun, als ein gutes Gehalt zahlen", weiß Vodafone-Sprecherin Marion Stolzenwald.
Betrieben wird die Einrichtung von der Essener KinderHut GmbH, einer Gesellschaft für gemeinnützige sozialpädagogische Projekte. Das pädagogische Konzept sieht eine ganzheitliche Entwicklungsförderung in Anlehnung an die Montessori- Pädagogik vor, nach dem Motto "Hilf dem Kind, es selbst zu tun."
Das Westhäkchen verfügt über ein großes Außengelände, einen eigenen Ruhe- und Gruppenraum für jede Gruppe, ein Stillzimmer für Mutter und Kind, Räume zum toben, spielen, matschen und kleckern. In einem separaten Speiseraum wird gemeinsam gegessen - gesunde Gerichte, frisch von unserer Köchin zubereitet", erzählt Andrea Lenz.
Für gemeinsame Spaziergänge steht der "Turtle-Bus" bereit, ein Kinderwagen für vier Kinder. Waschbecken, Spiegel und Toiletten auf Kinderhöhe sind genauso selbstverständlich wie die bunten Farben, die aus der Einrichtung ein gemütliches zweites Zuhause werden lassen. "Tim hat es vom ersten Tag an super hier gefallen - so gut, dass er lieber noch länger bleiben würde", freut sich Stefanie Müller, die ihren zweijährigen Sohn abholen kommt. "Wieder in den Beruf einzusteigen, wäre ohne diese Kita nur mit einer Tagesmutter möglich gewesen. Das wäre fast doppelt so teuer gewesen."
Auch Katja Köster ist seit einem halben Jahr wieder berufstätig. Ihren Sohn Mika hatte sie zunächst bei einer Tagesmutter untergebracht. "Das hat nicht funktioniert. Also musste die Oma herhalten", sagt sie. Dass Mika nun einen Platz bei den "Westhäkchen" hat, ist für die junge Mutter die beste Lösung. "In den sieben Wochen, in denen er die Einrichtung besucht, hat er einen richtigen Entwicklungssprung gemacht." Da wundert es nicht, dass nicht nur alle 16 Plätze vergeben sind, sondern bereits eine lange Warteliste existiert.