Ringen um den Panoramaradweg
Kreis und Stadt haben jetzt die Kosten für den Unterhalt errechnet. Doch 63 000 Euro ist Wülfrath zu viel.
Wülfrath. Offiziell verhandeln der Kreis und die Stadt Wülfrath bereits seit sechs Jahren über die Frage: Wer bezahlt den Unterhalt für den Panoramaradweg auf Wülfrather Gebiet? Ein Ergebnis gibt es bis heute nicht.
Der Rat soll nun lediglich beschließen, dass weiter mit dem Kreis und den Anrainerstädten Heiligenhaus, Haan und Velbert verhandelt wird. Um weniger Kosten natürlich, denn die Berechnungen des Kreises und der Stadt ergaben, dass die Wülfrath fast 63 000 Euro jährlich für den Unterhalt der Freizeiteinrichtung bezahlen müsste. Zu viel, raunt es durchs Rathaus und die Politik wird dem bei der nächsten Ratssitzung wohl folgen.
„Die detaillierte Prüfung hat gezeigt, dass diese zusätzliche jährliche finanzielle Belastung für die Stadt in der errechneten Höhe nicht tragbar ist. Dabei seien bereits die günstigsten Varianten gewählt worden“, heißt es in der Vorlage an den Rat. Ziel sei es, einen einheitlichen Pflegestandard sowie ein einheitliches Vermarktungskonzept zu gewährleisten.
Nach den ersten Berechnungen stellte die Stadt fest, dass die ausschließliche Aufgabenerledigung durch nur einen Leistungserbringer unwirtschaftlich sei. Die Stadt sollte Dinge selbst machen, andere eine Fremdfirma. Für die Abfallbeseitigung, Straßenreinigung, die Kontrolle der Strecke und der Bauwerke sowie Instandhaltungsarbeiten von Mobiliar und Ausstattung fallen etwa 450 bis 500 Personalstunden pro Jahr (27 700 Euro) an.
Nach Ablauf der Gewährleistung 2016 würde dann auch der Erhalt des Asphaltoberbaus notwendig. Alle Grünpflege- und Mäharbeiten würden laut kostengünstigster Berechnung fremd vergeben. Auf dem städtischen Baubetriebshof fehlt hierfür das erforderliche Personal und zudem notwendiges Arbeitsgerät. Die Grünpflegearbeiten werden im Jahr Kosten von etwa 15 000 Euro verursachen, heißt es. Dazu kommt die Baumkontrolle und -pflege (15 000). Zusätzliche Matrialkosten von jährlich 5000 Euro runden die Rechnung ab.
Das Fazit: 57 700 Euro könne die Stadt nicht tragen, heißt es. Deshalb verweist die Verwaltung darauf, dass mit dem Kreis Mettmann und den Städten Heiligenhaus, Haan und Velbert im Hinblick auf eine Kostenoptimierung in Verhandlung zu treten sei. Nach sechs Jahren ist eine Regelung nicht in Sicht, warum das Thema trotzdem auf der Tagesordnung steht, wissen nur weniger im Rathaus. Die Stirn gerunzelt haben einige.