Schüler entdecken Faszination für Metall
Die GLW und der Verein Schlüsselregion luden Jugendliche des Berufskollegs Niederberg in die erste Talentwerkstatt Technik ein.
Velbert. Das Arbeiten mit Metallen, den verschiedenen Schraubverbindungen, dass alles fand Celine Bucksteg immer schon sehr interessant. Deshalb macht die Nevigeserin am Berufskolleg Niederberg ihren Realschulabschluss in Richtung Metallbearbeitung. Als jetzt der Verein Schlüsselregion zusammen mit der Gemeinschaftslehrwerkstatt (GLW) zum ersten Mal eine Talentwerkstatt Technik ins Leben rief, war die 16-Jährige natürlich dabei. Zusammen mit den Auszubildenden von niederbergischen Betrieben erhielten die neun Teilnehmer Einblicke in die Berufe der Metall-und Elektrobranche.
Vier Wochen lang wurde an jedem Mittwochmorgen in der Zeit von 9 bis 12 Uhr gefeilt, gesägt, gebohrt und gebogen, angeleitet durch Lehrlingen, die schon richtig was können und ihr Wissen gerne weiter gaben. Aufgeteilt in Gruppen wurde gezielt an einem konkreten Projekt gearbeitet: Ein Modellauto musste hergestellt werden. Für Celine Bucksteg war das leichter als gedacht: „Am Berufskolleg arbeiten wir mit Stahl, hier haben wir Aluminium, das lässt sich viel einfacher bearbeiten.“
Auch Eric Bartoldus fand den Umgang mit Aluminium ganz interessant, daneben wurde mit Plastikteilen gearbeitet. „Was ich hier so gelernt habe, hilft mir in der Schule weiter.“ Jetzt will er erst einmal die Mittlere Reife machen. „Ob ich danach eine Lehre beginne oder das Fachabitur dranhänge, das weiß ich jetzt noch nicht.“
Dagegen ist es für Michelle Dalbeck schon jetzt ganz klar, dass sie einen Metallberuf erlernen wird. Der Tönisheider Robin Thiesen fand es sehr spannend, dass Baupläne gelesen und umgesetzt werden mussten. „Demnächst mache ich ein Praktikum bei der Firma Mertens in Neviges, da schaue ich mal, ob ich das wirklich machen möchte. Auf alle Fälle möchte ich Erfahrungen sammeln.“
Angeleitet wurden die Schüler des Berufskollegs und der Martin-Luther-King-Schule durch Auszubildende aus Firmen der Region, sowie Felix Dittmann. Der Lehrling der Firma EVB, der sich im zweiten Jahr Ausbildungsjahr zum Industrieelektroniker befindet, bescheinigte den Teilnehmern durchaus Talent: „Sie haben alles, was man ihnen erklärt hat, so gut wie möglich umgesetzt. Alle waren an der Arbeit wirklich interessiert. Begeistert waren auch die Lehrer der beteiligten Schulen. „Unsere Schüler profitieren enorm von dem Projekt, denn sie können hier mal zeigen, dass sie praktische Fertigkeiten haben, die man im Zeugnis nicht sieht“, freute sich Anke Mellor, Studien- und Berufswahlkoordinatorin der Martin-Luther-King-Schule in Velbert. Frank Flanze, Schulleiter des Berufskollegs Niederberg, hat seine Schüler sehr motiviert erlebt: „Als wir das Projekt angekündigt haben, war die Begeisterung schon groß. Hier konnten die Schüler neue Materialien kennenlernen und komplexere Aufgaben lösen als in der Schule. So sehen sie, was sie im Betrieb erwarten könnte.“
Der Sinn des neuen Projekts „Talentwerkstatt Technik“ der Schlüsselregion war es nicht nur, Jugendliche für Industrieberufe zu begeistern, sondern man gab gleichzeitig Mitgliedsfirmen die Möglichkeit talentierte Schüler für eine Ausbildung kennenzulernen.