Schulreform: CDU will keinen Schnellschuss
Vor einer Entscheidung über eine Sekundar- oder auch Gesamtschule wollen die Christdemokraten mit Eltern, Lehrern und den umliegenden Städten sprechen.
Wülfrath. „Ein neues Schulsystem kann die Kommunalpolitik nicht von oben aufoktroyieren. Da müssen Lehrer und Eltern mitgenommen werden“, sagte Axel Effert, Fraktionsvorsitzender der CDU, zum Thema Schulentwicklung. Der Standpunkt der Christdemokraten ist klar: Es soll in Sachen Schulreform keinen Schnellschuss geben. Bevor es eine Entscheidung in Richtung Sekundar- oder auch Gesamtschule gibt, will die Partei mit Schulleitern, Lehrern und umliegenden Kommunen sprechen.
Deshalb wird die CDU im Schulausschuss am Mittwoch um 17 Uhr für eine Änderung erst ab dem Schuljahr 2013/14 stimmen. „Die Einführung der Sekundarschule zum kommenden Schuljahr lehnen wir definitiv ab“, sagte Effert. Das Konzept Sekundarschule sei „nicht in Stein gemeißelt oder gar alternativlos.“ Laut CDU-Landtagsmitglied Marc Ratajczak und Schulausschuss-Vorsitzendem Martin Sträßer habe das Land zunächst einen Rahmenplan vorgelegt — im Dezember soll es weitere Ausführungsbestimmungen geben. Kommunen könnten flexibel entscheiden, wie sie ihre Schullandschaft gestalten.
Eine einzige weiterführende Gesamtschule sei deshalb für die CDU ebenso denkbar wie eine Verbundschule, in der Haupt- und Realschule zusammengelegt werden. Ratajczak forderte den Mut, das beste aus beiden Schulen zusammenzuführen. Vorher will die CDU aber in Ruhe überlegen. „Wir haben in Wülfrath ein nach wie vor erfolgreiches System. Die Hauptschule hatte immer ausreichend Schüler. Das darf man nicht schlecht reden“, sagte Sträßer.
Mit den Städten Mettmann und Velbert sollen weitere Gespräche geführt werden, um zu schauen, welche Synergien eingegangen werden können. Dann sollen Lehrer und Eltern ins Boot geholt werden. Klar sei es laut Sträßer sowieso, dass am Ende die Bürger über die neue Schulform abstimmen: „Wenn es keine 75 Anmeldungen für eine Sekundarschule gibt, hat sich das Thema erledigt.“ Eine solche Schule müsse dreizügig sein und je 25 Schüler haben.