Schulstandort Wülfrath : Guten Appetit im Jugendhaus

Die SPD bezeichnet den Schulstandort Wülfrath als zerfleddert. Sie regt eine Zentralisierung im Süden an – und sieht im heutigen Jugendhaus die künftige Mensa.

Wülfrath. Die Hauptschule hat aus Sicht der Wülfrather SPD keine Zukunftschance. "Sie wird auslaufen", mutmaßt Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann. Auf der Mitgliederversammlung bezeichnet er den Schulstandort Wülfrath als zerfleddert. Er sprach sich für einen zentralen Schulstandort aus: In den Eschen.

Die Sozialdemokraten zurren ihre Position fest - und erklären damit ihren veränderten Standpunkt in der Frage der Ganztagshauptschule, in der die CDU ihnen Wankelmut vorgeworfen hatte. "Ja, wir waren vor zwei Jahren für die Ganztagshauptschule. Doch seither haben sich die Förderrichtlinien verändert", so Hoffmann vor den Parteimitgliedern. Das und die Aussicht auf eine sich verändernde Schullandschaft führt Hoffmann als Gründe für eine Neuorientierung an. "Das ist keine Rolle rückwärts."

Experten, so Hoffmann, seien sich einig, dass das dreigliedrige Schulsystem nicht mehr zeitgemäß ist. "Aber die CDU will das im Land zementieren. Das ist rückwärts gewandt", kritisiert Hoffmann, "weil uns das nicht weiter bringt, wir nicht besser werden". Deshalb stelle die SPD auch in Wülfrath die für eine Ganztagshauptschule notwendigen Investitionen in Frage.

ManfredHoffmann

Mit den Händen in alle Himmelsrichtungen zeigend, malt Hoffmann den zerfledderten Schulstandort in die Luft. Vor dem Hintergrund das Ganztagsschulen die Zukunft gehöre, müssten Schulorte konzentriert werden. Hoffmann: "Da wäre der ideale Standort Wülfrath-Süd. Eine Grundschule, eine Ogata, ein Gymnasium, Kindertagesstätten. Alles ist da. Und früher gab es da sogar schon eine Hauptschule." Was für Hoffmann den besonderen Reiz ausmacht, sagt er dann. Für die Ganztagbeschulung brauche man dort dann auch eine Mensa. "Das ist das Jugendhaus."

Hoffmann, unterstützt von Kreis-SPD-Geschäftsführer und Vorstands-Beisitzer Peter Zwilling, fordert daher eine Debatte um Schulstandorte und Schulstrukturen, "wobei hier die Landespolitik gefragt ist". Daher sei es jetzt falsch, "Geld für den Umbau der Hauptschule in die Hand zu nehmen". Jetzt sei Zeit zu einem "notwendigen Anhalten, um nachzudenken".

Räumlichkeiten In einer ersten Prüfung hat die Verwaltung den Ratsfraktionen dargelegt, dass aus deren Sicht eine Verlagerung der Hauptschule zum Standort In den Eschen aus Platzgründen zum Beispiel nicht möglich ist.