Schwertkämpfer und Wikinger erobern Neviges

Der Mittelalter-Markt lockt noch Samstag und Sonntag mit vielen Ständen.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert-Neviges. Gelungener Auftakt für den Mittelalter-Markt: Schon am ersten Tag hat der Besucherandrang die Erwartungen der Marktgilde zu Hardenberg übertroffen. Zeitweise staute es sich vor dem Kassenhäuschen an der Bernsaustraße. Ob in Gewandung, modernem Outfit oder bunter Mischung aus beidem gekleidet — die Gäste hatten offensichtlich ihren Spaß.

Zu sehen, mitzumachen, zu kaufen gibt es einiges - Gaukler, Sänger, Musikgruppen spielen im Halbstundentakt, es gibt zahlreiche handwerkliche Vorführungen, und an den über 50 Verkaufsständen herrscht reger Andrang. Bader Michel wartet an der Vorburg auf die ersten angemeldeten Badegäste, die mit einem kühlen Bier in dem 2000 Liter fassenden Zuber Platz nehmen. Beheizt wird das gewaltige Fass mit einer römischen Schwerkraftheizung, die dieses Mal jedoch Hilfe benötigt: „Heute gibt der Drache Propanius Gas“, schmunzelt der Bader. Im Zelt nebenan behandelt der Medicus Dr. Kim-Sam Sommerstange in seiner Leibkneterei verspannte Muskeln: „Wellness im Mittelalter“, erläutert der Sendener, der den Stand mit einem Team aus mittelalterinfizierten Ärzten, Altenpflegerinnen, Arzthelferinnen und einer Heilpraktikerin betreibt.

Wie eine zeitgenössische Falknerin gekleidet, trägt Barbara Eggers-Scholz einen jungen Uhu auf der Faust. Arkasha heißt der erst drei Monate alte Vogel, der schon 70 Zentimeter groß ist. Die zwölfjährige Artiana bestaunt die goldenen Augen, darf den Nachtjäger, der teilweise noch das Junggefieder trägt, streicheln: „Das ist ganz weich“, staunt sie.

Unter den Besuchern fänden sich immer mehr Nevigeser, meint Andrea Hofer, Mitorganisatorin von der Marktgilde. Viele tragen mittelalterliches Gewand, doch zunehmend halten Wikinger und Schotten Einzug: „Das ist zurzeit der Trend.“ So sieht man es bei „Freya Saol“, einem von sechs mittelalterlichen Lagern, nicht so eng mit der Kleiderordnung: Helge Strack steckt in hochmittelalterlicher Kleidung, während sein Kollege Sascha Heinze ein Wikinger-Wams trägt. Zwei Schwertkämpfer loben die Organisation: „Das läuft hier perfekt!“