Schwimmer liefern sich das 42. Duell

Aktive aus Wülfrath besuchten die Partnerstadt Ware.

Foto: TBW

Wülfrath. Seit 1971 verbindet das nördlich von London gelegene Ware und Wülfrath eine Städtepartnerschaft. Diese wird durch die Schwimmer des Turnerbunds seit 42 Jahren mit Leben erfüllt. Pflegen sie doch Jahr für Jahr, abwechselnd in Deutschland und in England, die Freundschaft mit dem Ware Swimming Club. Höhepunkt des Austauschs in den Osterferien ist der Partnerschaftsschwimmwettkampf. Gerade sind die 40 Aktiven des TBW und ihre 14 Begleiter vom sechstägigen Tripp auf die Insel zurückgekehrt. Mit im Gepäck: eine deutliche 155:230-Niederlage nach Punkten. Ware schaffte damit den Ausgleich in der Gesamtwertung: Es steht nun 21:21.

„Leider lief es so, wie zu erwarten war. Unser Problem ist, dass wir bei den 13- bis 15-Jährigen derzeit einfach zu dünn besetzt sind“, resümiert Abteilungsleiter Benedikt Leister. Auch im März vergangenen Jahres hatten die Wülfrather im Becken der Wasserwelt mit 177 zu 216 Punkten gegen den Ware SC eine herbe Schlappe einstecken müssen. „Es gab unter anderem einen Staffel-Vereinsrekord, doch in der Breite hat es nicht gereicht. Unsere vielen jungen Talente geben aber Hoffnung, dass wir mit den vielen Fans im Rücken 2017 wieder erfolgreich anschlagen“, sagt Leister.

Stürmisch ging es nicht nur bei den 42 Disziplinen im Becken zu, die Wülfrather hätten getrost etwas länger schlafen können, denn ein Sturm über dem Kanal verhinderte zunächst, dass sie die Fähre von Dover in Dünkirchen abholen konnte. Erst nach gut 15 Stunden — mit drei Stunden Verspätung — waren die Gastgeberfamilien beziehungsweise das Hotel für die Erwachsenen erreicht. Auch der zweite Tag begann verspätet. Diesmal ließ der Bus der Gastgeber eine Stunde auf sich warten, bevor die geführte Tour zu den Sehenswürdigkeiten Londons beginnen konnte. Für eigene Erkundungen in der Weltstadt oder fürs Shoppen blieb entsprechend weniger Zeit.

Die sprichwörtliche Wettleidenschaft der Briten konnten die Gäste am Abend bei der „Race Night“ erleben. Es wurden Videos von Pferderennen gezeigt, bei denen man auf den Sieger-Galopper setzen konnte. Auch beim Karten-Bingo versuchten die Gäste, ihre kleinen Einsätze zu verdoppeln oder zu verdreifachen. „Das war schon sehr lustig. Der Abend endete dennoch angesichts des bevorstehenden Wettkampfs früh“, so Leister.

Der Ärger über die Niederlage war tags darauf schnell verflogen. Schließlich stand der Besuch des Thorpe Parks an. Die Wasserrutschen des Vergnügungsparks waren der Renner. „Auf der Rückfahrt mussten erst einmal die nassen Klamotten im Bus getrocknet werden“, sagt Benedikt Leister. Die Älteren hatten sich im Trampolinpark ausgetobt. Den Abend verbrachten die Jüngeren in den Gastfamilien und die Betreuer beim Abendessen im Pub.

Das über Ware gesammelte Wissen war am Abschlusstag bei der gut dreistündigen Stadtrallye gefragt. Dabei erfuhren selbst Einheimische in den gemischten Teams noch Neues über ihre Stadt. Beim Gala-Abend in einem Sportclub außerhalb von Ware fand die offizielle Siegerehrung statt. Und am Ende konnte der TBW doch noch zwei Siege feiern: Ihre aus Volljährigen gebildete Bier- beziehungsweise Weinstaffel war schneller im Ziel. „Wir freuen uns schon jetzt aufs Wiedersehen in Wülfrath. Die Terminabstimmung läuft schon“, sagt Leister. Die Wettkampfergebnisse im Detail stehen im Netz.

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