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Sekundarschule bleibt unbeliebt

Nur 22 Eltern entschieden sich für die neue Schulform — zu wenige. Die Stadt lässt aber noch weitere Anmeldungen zu.

Foto: privat

Die Zeichen für die Sekundarschule in Velbert stehen schlecht. Nach der ersten Anmeldephase steht hinter der neuen Schulform eine ernüchternde 22. So viele Eltern haben sich für die Sekundarschule entschieden — zwölf weniger als beim ersten erfolglosen Anlauf 2014.

Die Verwaltung gibt sich gelassen. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die erforderlichen 75 Kinder für den Schulstart zusammenkommen“, sagt Stadt-Sprecher Joachim Blissenbach. Eine letzte Chance zur Anmeldung wird den Eltern vom 18. bis 20. Februar im Rathaus gegeben. Die Stadt schielt zweifelsohne auf die 82 Schüler, die Mitte kommender Woche von der Gesamtschule eine Absage erhalten werden. Dort haben sich wie erwartet mehr als die 162 möglichen Neuzugänge angemeldet.

Blissenbach begründet seine Zuversicht: „Viele Eltern hatten Angst, die Sekundarschule auf dem Anmeldeformular als Zweitwunsch anzugeben, weil sie dachten, dass sie dann sicherlich für die Gesamtschule aus dem Rennen sind.“ Sollten diese Eltern noch umschwenken? Nur 40 machten ihr Kreuzchen für den „Plan B“.

Dass der Zweitwunsch Sekundarschule die Chancen auf den Erstwunsch verringert, weist Gesamtschuleiterin Antje Häusler vehement zurück. „Das Verfahren ist absolut unabhängig davon“, sagt sie. Die Entscheidung laufe folgendermaßen ab: Die Schule bildet vier Gruppen, die gleich groß werden sollen. Zwei Mädchengruppen, jeweils eine mit Kindern aus dem oberen Leistungsbereich und jeweils eine mit Kindern aus dem unteren Leistungsbereich. Gleiches gilt für die zwei Jungengruppen. Ist ein Topf zu groß, zum Beispiel weil es zu viele „gute“ Mädchen gibt, kommt das Losverfahren innerhalb dieser Gruppe ins Spiel.

Daher ist es jetzt noch vollkommen unklar, wieviele der Eltern mit Zweitwunsch Sekundarschule abgelehnt werden und wie groß der Anteil der Eltern ist, die sich nach einer Absage der Gesamtschule noch einmal ganz neu orientieren.

Mike Trommler von der Elterninitiave für den Erhalt der Kölver-Realschule (HKS) hat die geringe Zahl der Sekundarschul-Anmeldungen prophezeit. Er ärgert sich nur über die verlängerte Anmeldephase. „Es wird so lange weitergemacht, bis es am Ende passt“, spottet er.

Während die Stadt noch einmal betont, dass eine Anmeldung an der Kölverschule nicht möglich sein wird, versuchen im Hintergrund die Anwälte der Elterninitiative genau das zu bewirken. Sie wollen Verfahrensfehler entdeckt haben. Lenke die Stadt nicht von sich aus ein, werde man einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht stellen. Eins ist klar: Die Sekundarschule steht extrem auf der Kippe. Kommt die HKS von den Toten zurück — fällt sie.