Service-Center bleibt Monate dicht

Ausländer und Bürger mit KFZ-Anliegen müssen nach Mettmann fahren. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.

Foto: Bahrmann

Velbert. Behördengänge sind im Normallfall schon nicht vergnügungssteuerpflichtig. Seit zweieinhalb Monaten sind KFZ- und Ausländer-Angelegenheiten für Velberter ein noch größeres Ärgernis. Da machte das Kreis-Service-Center im Rathaus wegen eines dauerhaften Personalausfalls dicht. Für ein paar Wochen, hieß es zunächst. Inzwischen ist klar: Die Bürger werden noch mehrere Monate mit ihren Angelegenheiten zur Kreisverwaltung nach Mettmann (Düsseldorfer Straße 26) fahren müssen.

Dort tobt durch den zusätzlichen Arbeitsaufwand der Bär. Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann sagt: „Das macht sich bei uns bemerkbar. Die Velberter hatten im Schnitt 90 Kunden am Tag.“ Die kommen jetzt als zusätzlicher Aufwand in Mettmann an.

Die lange Schließung ist für die UVB-Fraktion „ein unhaltbarer Zustand“. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Cem Demircan blickte in einem offenen Brief an Bürgermeister Dirk Lukrafka auf die Vorgeschichte des Service-Centers zurück: „Als die entsprechende Vereinbarung abgeschlossen wurde, die Ausländerbehörde in Velbert aufzulösen und diese Aufgaben an den Kreis zu übergeben, wurde explizit ein verlässlicher Service im Rahmen des Kreis-Service-Centers zugesagt.“ Nur unter dieser Prämisse habe der Rat damals grünes Licht dafür gegeben.

Die UVB fordert nicht nur eine umgehende Lösung, die auch bei zukünftigen Ausfällen zumindest ein Minimum an Erreichbarkeit der Behörde gewährleistet, sondern liefert auch direkt ein paar Ideen für die Zeit des Ausfalls. Demircan bittet unter anderem um eine Überprüfung, ob nicht wenigstens die Annahme von Anträgen weiterhin in Velbert erfolgen kann oder der Kreis zumindest einmal die Woche Mitarbeiter entsenden würde. Momentan muss selbst, wer nur ein Formular einreichen will, nach Mettmann fahren und die dortigen Wartezeiten in Kauf nehmen.

Ob solche Übergangslösungen möglich sind, dazu konnte Stadtsprecher Hans-Joachim Blissenbach auf Nachfrage der WZ nichts Konkretes sagen: „Geprüft wird alles.“ Das Hauptziel sei es im Moment, neues Personal anzulernen. Angepeilt sei es, am 1. August wieder eröffnen zu können.

Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann hat starke Zweifel an der Einhaltung dieses Termins. „Wir haben derzeit eine Person in der Einarbeitung, die kann aber den Laden nicht alleine schmeißen“, so Hitzemann. Ein zweiter Anwärter für den Job stellte sich als nicht geeignet heraus, daher müsse nun erst wieder jemand gefunden und neu eingearbeitet werden. „Den 1. August werden wir daher sicherlich nicht halten“, sagt die Kreis-Sprecherin. Und ihr Fazit lautet: „Ein schöner Zustand ist das für niemanden.“