Simon Feichtinger: Im „Kö-Club“ am Plattenteller
Simon Feichtinger (19) bringt mit seinem Musik-Mix die Düsseldorfer zum Tanzen.
Wülfrath. Am Freitagabend hat er’s wieder getan. Er hat aufgelegt. Und das im renommierten Düsseldorfer „Rheingold“ bei „College Vibez“. Früher nur im Internet, inzwischen auch in angesagten Clubs: BTC wird als DJ mit steigender Tendenz gebucht. Hinter den drei Buchstaben verbirgt sich Simon Feichtinger. Musik ist die große Leidenschaft des Wülfrather Gymnasiasten.
„Hier übe ich. Hier stelle ich mir meine Sets zusammen.“ Mit einer ausholenden Geste zeigt er auf seine Musikanlage. Unter dem Dach des Familienhauses am Müllerbaum hat Simon (19) seinen eigenen, kleinen Club. Zwei High-tech-CD-Player stehen auf einem erhöhten Tisch, dazwischen das Mischpult. Über einen befreundeten Disc-Jockey — O’Bronx aus Velbert — hat er Geschmack am DJ-ing gefunden. „Ich habe ihn bei der ,Ruhr in Love’-Party begleitet“. erzählt er — und danach wollte er es selbst ausprobieren.
Im weltweiten Netz fand er zunächst seine Abspielfläche, wurde sogar ein sogenannter Resident-DJ bei einem Internet-Radio. „Da hatte ich lange Zeit eine feste, zweistündige Sendung in der Woche“, sagt er. Darüber hinaus hat er immer wieder Mixe im Netz platziert. „Aber ich lege auch auf privaten Partys auf“, fügt er an — Schulfreunde, Bekannte aus der Handball-Szene — BTC wird gerne gefragt.
BTC — Wofür steht dieses Kürzel eigentlich? Simon lächelt. „Dahinter steckt kein Geheimnis. Das ist auch keine Abkürzung. Mir hat einfach einfach die Abkürzung gefallen.“
House und Elektro nennt er als seine persönlichen Favoriten unter den Musikrichtungen, aber auch Black Music gewinnt an Bedeutung. „Es hängt ja davon ab, welchen Stil der Club wünscht, der einen bucht“, sagt er.
Legt er auf privaten Veranstaltungen auf, „sind das vor allem Songs aus den Charts“. Dann darf auch „Tage wie diese“ von „Die Toten Hosen“ nicht fehlen, „was in Clubs eher nicht läuft“, sagt Simon im Gespräch mit der WZ.
Freunde, aber auch die Familie, betont BTC, unterstützen den Schüler bei seinem Hobby. „Klar, haben meine Eltern am Anfang gefragt, ob das zeitlich alles im Rahmen bleiben würde. Schließlich haben sie mich zu den Veranstaltungen gefahren und auch wieder abgeholt“, sagt er. Noch habe er weder für eine Party seiner Mutter oder seines Vaters Musik gemacht. „Aber mein Opa Hartmut hat mich gefragt. Logisch mache ich das.“ Die Musik dafür muss er sich aber noch zusammensuchen.
„Einfach ein großer Spaß“ ist für Simon Feichtinger das Auflegen. Selbst sei er kein großer Tänzer. „Das ist mir nicht so wichtig.“ Wichtiger sei es, dass die Leute in den Clubs erreicht werden, dass sie tanzen. „Da wird im Laufe des Abends eine Stimmung erzeugt“, skizziert er. Dementsprechend stehe er auch am Mischpult. „Wenn es noch früh am Abend ist, bin auch ich eher ruhig. Dann bewege ich mich auch mehr. Man animiert ja als DJ auch.“ Dass das funktioniert, hat er inzwischen zum Beispiel im „Kö-Club“ und im „Berolina Bay“ — beides in Düsseldorf — bewiesen. Auch für Wülfrath könnte er es sich vorstellen, „wenn es da eine Möglichkeit geben würde“. In der Tat, eine Disco-Szene hat Wülfrath nun wirklich nicht. Aber vielleicht ist ein Club-Event denkbar. . . Erste Gespräche soll es geben.