Soziales Jahr: Der TBW ist für Moritz Hebel ein Volltreffer
Der 19-Jährige absolviert im Verein sein Soziales Jahr und trainiert unter anderem die Handballjugend.
Wülfrath. Moritz Hebel lehnt entspannt an einem Kasten und beobachtet das Spiel in der Halle 1 der Fliethe. „Gib ab, Benjamin“, ruft er einem Jungen zu. „Guter Wurf, Luis“, lobt er kurz darauf. Hebel ist ein ruhiger Vertreter der Handball-Trainerzunft — und ein junger obendrein. Und der 19-Jährige stellt für den TB Wülfrath eine Premiere dar: Er absolviert im Turnerbund ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
„Um die Nachmittagstrainingszeiten bedienen zu können und die Qualität hochzuhalten“, sagt Edith Weber, Jugendkoordinatorin der Handball-Abteilung, „haben wir nach Lösungsansätzen gesucht. Das FSJ ist eine Möglichkeit.“
Und für Moritz Hebel ist das FSJ die Chance, ein Jahr zu überbrücken. „Ich wollte nach dem Abitur an der Sporthochschule in Köln studieren. Aber eine Knieoperation hat verhindert, dass ich die Aufnahmeprüfung mache“, sagt er. Als dann im vergangenen Sommer das Angebot des TBW gekommen sei, habe er zugegriffen.
Dem Verein ist er seit Kinderzeiten verbunden, spielt außerdem in der 1. Herren-Mannschaft. Nun steht er 39 Stunden pro Woche im Dienst des TBW. Als Trainer ist er zum Beispiel in vier Jugendteams tätig.
Unterstützt wird der TBW beim FJS durch den Landessportbund. „Im Rahmen des Jahres muss man 25 Bildungstage absolvieren“, sagt Hebel. In der Zeit erwirbt er zum Beispiel die Trainer-C-Lizenz, wirkt an dem neuen Programm „Sport Kids“ des TBW mit und ist als Koordinator in das Oster-Handball-Camp eingebunden.
„Für mich ist das hier ein Volltreffer“, sagt Moritz Hebel. „Ich nehme unheimlich viel mit. Der Umgang mit den Kindern, die Gespräche mit den Eltern — ich bin insgesamt offener geworden.“ Und die Kinder mögen Moritz. „Der ist super“, jubelt die E2-Jugend zum Beispiel. Dem Team bleibt er auch nach dem FSJ erhalten.