Spenden für Rumänien füllen zwei Lastzüge
Die Hilfsbereitschaft ist riesig: Hunderte von Kartons und Päckchen haben die Nevigeser für Menschen in Satu Mare/Rumänien gefüllt.
Neviges. Die ersten Spender kommen bereits am frühen Morgen: Als die Helfer für die alljährliche Sammlung der Rumänien-Hilfe Oldenburg-Rastede gegen 8 Uhr an der Donnenberger Straße eintreffen, wartet schon eine ganze Reihe Autos auf sie.
Aus der vor 18 Jahren initiierten Geschenkpäckchen-Aktion für Kinder im rumänischen Satu Mare ist inzwischen ein ausgewachsener Hilfstransport geworden.
Erstmals standen jetzt gleich zwei 40-Tonner-Lastzüge bereit, um vom Nudelpaket über Säcke mit Kleidung und Schuhen bis zum Rollator alles aufzunehmen, was für das tägliche Leben in einem der ärmsten Länder Europas benötigt wird: „Vielen Menschen in Rumänien fehlt es praktisch an allem“, sagt Organisatorin Monika Schlinghoff.
Mehr als zwei Dutzend Helfer — unter anderem von Landjugend, Messdienern, Pfadfindern und deren Förderverein — sorgen für den reibungslosen Ablauf: Sie leiten die Autos über einen mit Kartons gebauten Parcours zu den beiden Lastern, entladen jeweils bis zu vier Wagen gleichzeitig.
Andere stapeln die Gaben im Akkord auf den Ladeflächen — Kartons zur Stabilisierung nach außen, Plastiksäcke, Taschen und Sperriges wie mehrere Kinderfahrräder in der Mitte.
Imke Sand und Marianne Ellenrieder führen Strichlisten. Nach zwei Stunden sind bereits über 600 Kisten und Kartons sowie mehr als 800 Taschen und Plastiksäcke verstaut. „Das ist einfach gigantisch“, freut sich Schlinghoff.
Auch die Geschenkpäckchen dürfen nicht fehlen. In diesem Jahr haben die Kinder der beiden konfessionellen Schulen sowie der Kindergärten von Awo und Kinderheim Maria Frieden Pakete geschnürt. Heino Dobberstein, Arne Häger und Ludger Kalscheuer haben sie auf einer Palettte zu einem hohen Turm gestapelt und in Folie gehüllt.
Dieser wird zusammen mit einer Palette voller Lebensmittel ganz zum Schluss auf die Ladefläche gehoben, um die Sachen später als erste auszuladen.
Unterdessen blickt Ardelean Cosmin auf die Uhr. Der Fahrer des ersten Lastzugs will möglichst schnell starten: „Wegen des deutschen Sonntagsfahrverbots für Lkw“, übersetzt Walter König, der vor über dreißig Jahren aus Siebenbürgen nach Velbert umsiedelte und die Sammelaktion seit einigen Jahren als Dolmetscher unterstützt. Schafft es der 28-jährige Rumäne bis Mitternacht zur tschechischen Grenze, trifft die Hilfe aus Neviges schon am Montag in Satu Mare ein.