Stadt visiert doch schwarze Null an
Vor der Verabschiedung des Haushaltsplans 2016 hat Kämmerer Ritsche alles daran gesetzt, das planerische Finanzloch wegzubügeln.
Wülfrath. Ursprünglich plante Kämmerer Rainer Ritsche im Haushaltsplanentwurf für 2016 mit einem Jahresminus von gut 674 000 Euro. Jetzt überraschte der Kämmerer im Haupt- und Finanzausschuss plötzlich mit der Nachricht, dass die Stadt im kommenden Jahr doch die schwarze Null anpeilen kann. „Diese Null ist fast schon grün“, scherzte der Kämmerer. Doch wie wurde der rechnerische Ausgleich möglich? Folgende Faktoren haben sich jetzt noch kurzfristig verändert:
1. Notunterkunft Wülfrath rechnet damit, die Flüchtlingsunterkunft am Gymnasium das ganze Jahr 2016 zu betreiben. Dafür gibt es jeden Monat 20 000 Euro vom Land. Das ergibt 180 000 Euro mehr für das Jahr als bislang in der Rechnung auftauchten.
2. Grundstücksvermarktung Wieder gibt es gute Nachrichten aus Rohdenhaus. Der Verkauf von Grundstücken sorgt erneut für einen positiven Effekt: 200 000 Euro mehr auf der Haben-Seite.
3. Verschiebungen Die einfachste Variante kurzfristig zu sparen: Das Geld einfach später ausgeben. Die Stadt schiebt drei größere Maßnahmen in das Jahr 2017. So wird die Sporthallensanierung an der Lindenschule, der Umbau des Bürgerbüros und die Asphaltsanierung der Sekundar- und Realschule erst ein Jahr später realisiert. Das tut natürlich dem Haushaltsplan für 2016 gut.
4. Flüchtlingszuweisungen Das Land hat die Zahlung für regulär zugewiesene Flüchtlinge angepasst. Die Stadt rechnet jetzt mit einer Zahlung von 10 000 Euro pro Flüchtling bei einer Zahl von 190 Regelzugewiesenen. „Damit entsteht jetzt planerisch eine Parität“, sagt Ritsche. Ursprünglich hatte die Kämmerei damit kalkuliert, am Ende 300 000 Euro draufzuzahlen.
Der Haushalt soll abschließend in der Ratssitzung am kommenden Dienstag verabschiedet werden.