Wülfrath Stadt soll ein Konzept gegen Bildungsbenachteiligung liefern

Wülfrath · Die Linke/Wülfrather Liste stellt Antrag für den Schulausschuss am 10. Juni.

Ilona Küchler möchte, dass die Stadt Lehrer und Jugendhilfe zusammenbringen, um in Wülfrath Kinder und Jugendliche dabei zu begleiten, eigenverantwortlich zu lernen und Lernerfolg zu erleben.

Foto: Tanja Bamme

Die Ratsfraktion Die Linke/Wülfrather Liste möchte die Stadtverwaltung mit Unterstützung der anderen Fraktionen im nächsten Schulausschuss (Donnerstag, 10. Juni, 17 Uhr, Paul-Ludowigs-Haus) beauftragen, in Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädagogen aus dem schulischen Bereich und Vertretern der Jugendhilfe ein Konzept zur Unterstützung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln, um der Bildungsbenachteiligung infolge der Pandemie entgegenzuwirken.

„Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Umstellung von Präsenz- auf Distanzunterricht haben sich bei vielen Kindern und Jugendlichen Lerndefizite eingestellt oder aber bereits vorhandene Defizite erhöht“, stellt die Fraktionsvorsitzende Ilona Küchler fest. Der Linken/Wülf­rather Liste sei sehr daran gelegen, den Wülfarher Schülern die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.

Mit Nachhilfe allein
ist es nicht getan

In den vergangenen Wochen sei in der Öffentlichkeit immer wieder darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Wegfall des regulären Schulbetriebs massive Auswirkungen auf die Leistungen der Kinder und Jugendlichen hat. „Mit dem mit zwei Milliarden Euro geförderten ,Corona-Aufholpaket’ will die Bundesregierung nun Kinder und Jugendliche, die in der Zeit der Schulschließungen und des Distanzunterrichts in der Schule zurückgefallen sind, unterstützen. Das Bemühen Lernrückstände auszugleichen, darf sich dabei allerdings nicht auf den Nachhilfeunterricht privater Anbieter konzentrieren. Private Anbieter richten ihre Aufmerksamkeit in der Regel auf die reine Wissensvermittlung. In der besonderen Situation der Schulschließungen ist diese Form der Nachhilfe bei weitem nicht die beste Lösung. Um der Bildungsbenachteiligung gezielt entgegenzuwirken, wird vielmehr ein Konzept benötigt, welches die Kinder und Jugendlichen darin unterstützt, eigenverantwortlich zu lernen und Lernerfolg zu erleben“, begründtet Ilona Küchler den Antrag. Die Linke/Wülfrather Liste möchte erreichen, dass mit personeller Unterstützung sowie der Expertise der Jugendhilfe eine Begleitung und individuelle Förderung ermöglicht wird.

Im Zusammenspiel mit den Lehrkräften sei es wichtig, mit gezielten Aufgaben sowie einem fachlichen Feedback Wissenslücken zu schließen. Ergänzend sollten Sozialarbeiterinnen und/oder Sozialpädagogen den Kindern und Jugendlichen zur Seite stehen. „Mit regelmäßigem Kontakt sowie persönlichen Gesprächen können diese in Erfahrung bringen, ob und in welchem Umfang die Kinder und Jugendlichen lernen und was sie motivieren könne, es zu tun. Ein wertschätzendes Feedback und eine kontinuierliche Ansprache eröffnen Kindern und Jugendlichen gute Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen“, so Ilona Küchler abschließend.