Stadt Wülfrath will Energiekosten senken
Eine Studie der Kommune kommt zu dem Ergebnis: Allein neue Heizwerke könnten jährlich 105 000 Euro einsparen.
Wülfrath. 23 Liegenschaften mit insgesamt etwa 50 000 Quadratmeter Fläche, die beheizt werden müssen, besitzt die Stadt. Nun hat ein von der Stadt beauftragtes Institut für Energieeffizienz in einer Studie die Möglichkeiten auf Energie- und somit Kosteineinsparungen geprüft. Das Ergebnis: Vor allem Blockheizkraftwerke, da wo sie sinnvoll sind, könnten der Stadt jedes Jahr Einsparungen bescheren. Der Ordnungs- und Umweltausschuss heute Abend wird das Ergebnis erstmals beraten.
Etwa 7,9 Millionen Kilowattstunden für Wärme und Strom benötigt die Stadt pro Jahr. Dazu kommen 29 700 Kubikmeter Wasser. Die Kosten summierten sich laut Studie berechnet auf den Durchschnitt von 2013 auf gut eine Million Euro. Um diese Kosten dauerhaft zu senken, empfiehlt die Studie ein sogenanntes Monitoring, das heißt: Über jede Liegenschaft dauerhaft genau Buch zu führen, wie viel und unter welchen Bedingungen sie Energie verbraucht. Messstellen für Strom und Wärme gäben dann einen genauen Überblick, wer die größten Einsparpotenziale und die größten Verbraucher offenbaren würden. Für die 23 städtischen Liegenschaften inklusive Hauptschule (mit Jugendclub) und Wasserwelt würde dieses Kontrollverfahren Investitionen von etwa 144 000 Euro benötigen.
Wie wichtig solche Untersuchungen sind, zeigen drei Beispiele: Der Stromverbrauch in der Volkshochschule Wilhelmstraße sank 2013 gegenüber den Vorjahren um 75 Prozent. Das kann an der reduzierten Nutzung liegen, heißt es, doch die Werte für Wärme und Wasser blieben unverändert. Oder die Sporthalle Zur Fliethe.
Der Stromverbrauch ist in den Jahren 2011 und 2013 um etwa 40 000 kWh gesunken. Der Grund: Die Lüftungsanlage ist mit einer Drehzahlregelung ausgestattet worden und somit kann der Luftvolumenstrom den tatsächlichen Erfordernissen besser angepasst werden. Allerdings wäre zu erwarten, dass auch der Wärmeverbrauch sinkt, da die Sporthallen über die Lüftung beheizt wird. Dies ist jedoch nicht der Fall. Und der Kindergarten Ellenbeek: 2013 stieg der Energieverbrauch für den Energieträger Strom von etwa 20 000 kWh im Vorjahr auf über 35 000 kWh, ohne das eine wesentliche Änderung bekannt ist.
Ein Plus: Blockheizkraftwerke. In 13 der 23 Objekte ist eines vorhanden oder es ist geeignet für einen solchen Bau. Der Einsatz sei dort sinnvoll, wo eine kontinuierliche Grundlast infolge Wärmebedarfs bei gleichzeitigem Strombedarf im Gebäude vorhanden ist, heißt es. Der optimale Anwendungsfall innerhalb sei die Schwimmhalle. Hier gibt es einen ganzjährigen Wärmebedarf für das Schwimmwasser und gleichzeitig einen Strombedarf unter anderem für Filterpumpen, Lüftungsanlagen und so weiter. Für die 13 Liegenschaften wären Investitionen von 343 000 Euro fällig, heißt es in der Studie. Trotz Mehrbedarf von Erdgas ergebe das eine jährliche Einsparung an Stromkosten von 105 000 Euro.