Kabarett: Als Prinzessin Leia in die Parfümerie und als Yoda heraus
Maria Vollmer präsentierte im Kommunikationscenter Schlupkothen einem rein weiblichen Publikum ihr aktuelles Programm.
Wülfrath. Maria Vollmer war gut gelaunt. „Wenn man, wie ich, in einer Reihenhaussiedlung in Köln-Nippes wohnt, ist man froh, wenn man mal rauskommt — besonders nach Wülfrath.“ Allerdings erweckt sie den Eindruck, sie sei immer gut gelaunt. Mit ausdrucksstarker Mimik, Gestik und einem überdrehten Singsang in der Stimme eilte die Komödiantin durch ihr Programm „Sünde, Sekt und Sahneschnittchen“.
Das Kulturbüro und die Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn hatten die Veranstaltung im Kommunikations-center Schlupkothen speziell für Frauen organisiert — mehr als 120 Gäste kamen. Vollmer beleuchtete den Alltag der typischen Frau ab 40, dabei sei sie ja erst 39 — allerdings seit 2008.
So sei sie auch empört gewesen, als sie in eine Parfümerie kam und die Verkäuferin ihr Cremes „für reife Haut“ anbot. „Vorher fühlte ich mich wie Prinzessin Leia, als ich rauskam fühlte ich mich wie Yoda“. Doch auch die Männer würden älter, mahnte sie an. Wenn sie 40 würden, gerieten sie in Panik und fingen an, mit dem Mountainbike die Berge runterzurasen. Dabei bräuchten sie doch eher eine Harley Davidson mit beheizter Sitzbank und Stützrädern. Maria Vollmer streute wie gewohnt Songs in ihr Programm ein, die einen Themenkomplex jeweils kongenial abschlossen. Das Thema „Mädelsabend“, bei dem sich die Damen aus der Reihenhaussiedlung gerne Trash-TV ansehen, würdigte sie zum Beispiel mit einer Coverversion von „Downtown“ von Petula Clark. Ein Klassiker ist ihre „Cola-Light-Performance“. In einem Werbespot beobachtet ein Rudel Bürofrauen einen Bauarbeiter, der sich zuerst sein Hemd auszieht und dann lasziv eine Dose Cola Light trinkt. „Der dürfte bei mir zuhause auch mal an der Dose schlürfen… ähm, (Pause) machen“.