Internat bleibt bei Gremium außen vor

Villa Wewersbusch darf keine Vertreter ins Schülerparlament entsenden. Stadt steht hinter dem Ratsbeschluss.

Foto: Schule

Velbert. Die Mitglieder des neuen Velberter Schülerparlaments starten direkt durch. Bereits am 1. März treffen sie sich nach der ersten Sitzung im Januar erneut zu einer Sondersitzung. Es soll unter anderem um die Planung zum neuen City-Einkaufszentrum Stadtgalerie und die aktuelle Flüchtlingssituation gehen. Doch wieder sitzt eine Einrichtung nicht mit am Tisch: das Internat Wewersbusch.

Nachdem Florian Kesseler, Geschäftsführer der Privatschule, seinen Ärger über das „Vergessen“ der Langenberger Einrichtung beim Bürgermeister Luft gemacht hatte, gab es vor einigen Tagen die Antwort aus dem Rathaus. Darin begründet die Stadt klar, warum sie der Politik in der Ratssitzung Ende September einen Beschlussvorschlag vorlegte, der eine Beteiligung der Villa Wewersbusch nicht vorsah.

In dem Brief heißt es: „Die Einrichtung eines Internates ist oft davon geprägt, dass überwiegend nicht ortsgebundene Schüler dort wohnen und innerhalb der Einrichtung eine Schule besuchen.“ Das Schülerparlament solle aber in erster Linie die Interessen der Velberter Kinder und Jugendlichen vertreten, die ihren Erstwohnsitz in Velbert haben. Man habe die Privatschule zwar in die Überlegungen einbezogen, diese aber dann unter Berücksichtigung dieses Kriteriums ausgeschlossen.

Geschäftsführer Kesseler und Schulleiter Michael Löser sehen das anders. Sie schrieben in ihrem offenen Brief: „Der Lebensmittelpunkt unserer Schüler ist in Velbert. Sie gehen dort einkaufen, auf die Spiel- und Sportplätze, bringen sich in die Kulturszene ein, nehmen an Schwimm- und Lesewettbewerben teil.“

Eine Sprecherin des Internats fügte gestern gegenüber der WZ hinzu: „Unserer Meinung nach ignoriert die Stadt, dass wir natürlich auch Schüler der Stadt Velbert beschulen. Wir führen neben unserem Internatsbetrieb eine ganz normale Tagesschule.“ Zur Zeit gebe es 100 Tagesschüler, auch aus Velbert und der näheren Umgebung.

Ursprünglich war der Kreis für das Schülerparlament noch enger abgesteckt. Im Hauptausschuss vor der Ratsentscheidung wiesen SPD und die Grünen die Stadt auf den zu kleinen Teilnehmerkreis hin. Auf den Antrag der Sozialdemokraten wurden schließlich die Berufskollegs bei der Besetzung berücksichtigt.